1. Demo:
Auf dem ersten Demo, das im September 1995, also nur ein halbes Jahr nach Gründung der Band, aufgenommen wurde, sind drei Lieder mit durchweg längeren Spielzeiten vorhanden. Auf der ersten Seite ist mit Lost In Time das mit 11.03 min längste Stück aufgenommen worden und auf der zweiten Seite sind Dreamer Of Dreams (9.14 min) und der Jacques Chirac gewidmete Song Mururoa (6.50 min) zu finden.
ELEFTERIA spielen progressiven Metal, der sehr eigenständig klingt und für eine Band, die innerhalb von nur 7 Monaten aufgebaut wurde, sehr ausgereift ausgefallen ist. Sängerin Corinna, die nicht nur eine sehr gute Stimme hat, sondern tatsächlich auch richtig gut singen kann, klingt teilweise ein wenig nach Doro Pesch zu ihren besten Burning The Witches und Hellbound-Zeiten, wenngleich sie sich nicht ganz so aggressiv wie die ehemalige WARLOCK-Frontfrau anhört. Marc ist ein Klasse-Gitarrist, der es versteht sowohl atmosphärische Stimmungen durch gekonnten Akkordeinsatz zu entfachen, als auch bei seinen filigran gespielten Solos voll überzeugt. Der Bass ist durch den individuellen Stil von André als eigenständiges Instrument mit eigenen Läufen und Strukturen anzusehen, das nicht nur die treibenden und mit vielen Breaks gespickten Drums von Jacky begleitet. Generell gilt, daß immer wieder Breaks und interessante Tempowechsel die Abwechslung der Musik fördern, aber nicht so übertrieben eingesetzt werden, daß sie störend wirken. Ein Vergleich mit anderen Bands kann eigentlich nicht angeboten werden, da ELEFTERIA ihren absolut eigenen Stil gefunden haben. Zu loben ist neben der Musik die sehr gute Produktion des Demos, das von Marc selbst abgemischt wurde.
2. Demo:
Ihrem eigenen Stil treu bleiben ELEFTERIA auch auf ihrem 2. Demo, das im September 1996, also ein Jahr nach dem ersten Demo, aufgenommen wurde. Das Tape beinhaltet 7 Songs bei einer Gesamtspielzeit von fast 1 Stunde und ist etwas anders ausgefallen als die ersten Aufnahmen. Das zweite Demo wirkt härter und klingt auch etwas „moderner". ELEFTERIA nutzen hier auch stilistisch angesagte Mittel um teilweise mehr Groove in die Musik einfließen zu lassen. Ein weiterer Unterschied zum ersten Demo (außer den verstärkten Groove-Passagen) ist einerseits der von Marc übernommene Männergesang und vor allem der Einfluß eines Chorus bei mehreren Liedern. Corinna nutzt eine höhere gesangliche Bandbreite und klingt somit noch abwechslungsreicher. Das Riffing von Marc ist allerdings etwas weniger abwechslungsreich ausgefallen, da sich einzelne Riffs doch relativ oft wiederholen, z. B. auf Cosette, dem kürzesten Song auf dem Demo. Relativ langweilig ist auch Cosi ausgefallen, ein Song, der im ersten Teil als Ballade beginnt und bei dem im zweiten Abschnitt das harte Riffing zu sehr im Vordergrund steht, da sich dieses immer wiederholt. Durch diese ständige Wiederholung wirkt das Lied trotz des sehr einfühlsamen Gesangs etwas zu langatmig. Auf dem Tape sind verschiedene Teilpassagen in verschiedenen Sprachen eingesungen, z. B. französisch gesungene Texte auf Little Sister.
Mit einer abermals sehr guten Produktion ist das Demo zwar etwas anders aber nicht weniger interessant als das erste Tape ausgefallen.
Wolfgang Volk (15.05.1997)