Gewöhnungsbedürftig ist die Mucke der Münchner Formation PERGAMON, die mit The Abyss Below ihre zweite CD-Eigenproduktion an den Start bringen. Aber das Attribut "gewöhnungsbedürftig" darf keineswegs mit "schlecht" verwechselt werden! Die Bazis aus dem Franz Beckenbauer Land beherrschen sowohl ihre Instrumente als auch komplexes Songwriting, und stellen dies auf ihren Stücken auch deutlich zur Schau. Aber genau da liegt "der Hund begraben". Wer ein Fan des technischen Progressive Metal ist, der dürfte an PERGAMON sicherlich seine Freude haben, aber wer eher eingängige Strukturen bevorzugt, dem dürfte The Abyss Below zu sperrig sein. PERGAMON sind mit Sicherheit nicht so verfrickelt und wild wie beispielsweise SIEGES EVEN zu ihrer Anfangszeit, aber das ganze Konzept von PERGAMON ist auf viele Breaks und stakkatoartiges Riffing ausgerichtet, was einen Fluss unterbindet. Ein typisches Beispiel dafür ist The Grey Monk, das man sich selbst als Progressive Metal Fan unzählig oft anhören muss, aber selbst dann dürften die meisten Fans Probleme mit dem Track haben. Fazit: PERGAMON sprechen eine relativ kleine Gruppe innerhalb der Prog-Gemeinde an, und zwar handelt es sich dabei um die Freunde der sperrigen Mucke.
Wolfgang Volk (17.10.2004)