Was tun, wenn einem eine Band eine Eigenproduktion zum reviewen zusendet, die dem Schreiberling rein gar nicht zusagt? Da gibt's eigentlich nur zwei Möglichkeiten: 1) man schreibt nichts drüber oder 2) man versucht, so objektiv wie es einem möglich ist, die Mucke der Gruppe zu beschreiben. Über diese Frage streiten sich die Geister, aber in der Regel möchte eine Band schon, dass über sie berichtet wird, daher sollen die zwei CDs Unisono Mafioso und Cravallo Grande von KILLING GAME SHOW auch kurz und prägnant vorgestellt werden. Den Stil der KILLING GAME SHOW zu charakterisieren fällt relativ schwer, weil die vierköpfige Formation aus dem hessischen Hochtaunus ein sehr eigenständiges Unikum darstellt. Mit Sicherheit ist der Rock-Faktor die dominierende Erscheinung bei KILLING GAME SHOW, aber auch vereinzelte Pop-Elemente sind nicht gänzlich von der Hand zu weisen, obwohl diese im Vergleich doch sehr sekundär sind. Betrachten wir also in erster Linie die Rockmusik ... wie ist diese zu beschreiben? Mit Sicherheit muss man Unisono Mafioso und Cravallo Grande als Progressive Rock einstufen, denn die Komplexität mit vielen Breaks und schwer auszuzählenden Takten fällt garantiert in diese "Schublade". Zeitlich gesehen sind sowohl 70er als auch 80er und 90er Einflüsse zu einer abwechslungsreichen und eigenwilligen Melange zusammengefügt worden, die mit keiner anderen Gruppe verglichen werden kann. Ansonsten muss man die CDs als ziemlich gewöhnungsbedürftig beschreiben ... ein anderes Wort dafür ist höchsten noch "merkwürdig". Der Verfasser dieses Reviews ist sich durchaus im klaren darüber, dass dieses Attribut herzlich wenig aussagt, aber was soll man sagen, wenn man mit der Mucke rein gar nix anfangen kann (wie eingangs schon erwähnt)?
Wolfgang Volk (02.04.2003)