Puh ... das ist aber eine harte Nuss, die uns DECAY OF HUMANITY zu knacken geben. Die musikalische Ausbildung der sieben Bandmitglieder schlägt sich auch in der Vielfalt an stilistischen Einflüssen nieder, als da wären: klassisches Piano, Jazz-Piano, Violoncello, aber natürlich auch die herkömmlichen Instrumente Gitarre, Bass und Schlagzeug, die insgesamt betrachtet selbstverständlich im Vordergrund der Mucke stehen. Die stilistische Ausrichtung ist bei DECAY OF HUMANITY derart breitgefächert, wie man es bei Bands nur selten findet - es geht von Prog Metal bis hin zu Gothic, und genau diese breite Vielfalt könnte der Gruppe aus kommerzieller Sicht Probleme bereiten. Besonders die deutschsprachigen Gothic Songs wie Lebenskraft oder Tiefenseel sprechen wohl nur die dunkler veranlagten Gothics an, aber diese dürften dann Zugangsprobleme zu den progressiver angehauchten englischsprachigen Tracks haben, während es bei den Proggern wahrscheinlich genau umgekehrt ist. Da der Großteil der Songs im eher düsteren Bereich angesiedelt ist, werden wohl die Freunde atmosphärischer Mucke mit einem Hang zum Gothic eher angesprochen, aber wie eingangs bereits gesagt, gilt das nicht für alle Nummern. In einigen Fällen setzen DECAY OF HUMANITY auch Death-Growls als stilistisches Mittel ein, und wenn man als Fan damit Probleme hat, dann kann einem die gesamte Scheibe eigentlich unmöglich komplett zusagen. Fazit: um mit DECAY OF HUMANITY etwas anfangen zu können, muss man als Fan unbedingt "openminded" sein und unterschiedliche Vorlieben mitbringen.
Wolfgang Volk (23.02.2003)