PULL DEAD aus dem Großraum Stuttgart/Ludwigsburg sind der klassische Fall einer Band, die im Jester's News eigentlich nie so richtig gut abschneiden kann, obwohl sie ihre Art der Musik vermutlich gar nicht mal so übel spielen. Das liegt ganz klar an der stilistischen Ausrichtung des Mags bzw. der Band, die nicht kompatibel ist. Wer viel Wert auf Melodien und/oder ausgefeilte Arrangements legt, braucht hier erst gar nicht weiterzulesen, sondern kann getrost zur nächsten Besprechung übergehen. No Rules richtet sich nämlich in erster Linie an Fans der knallharten und gleichzeitig moderneren Gangart, außerdem sollte man als Hörer auch nicht abgeneigt sind, über den Metal-Tellerrand zu schauen und sich auch mit ein bisschen Punk und Crossover anfreunden können. Und in der Tat ist No Rules am besten als Verschmelzung von Thrash Metal mit modernem Groove, Hardcore-Einflüssen und eben Crossover zu beschreiben, was für die Jester's News Leser halt meistens völlig uninteressant ist. Möglicherweise wissen PULL DEAD innerhalb "ihrer" Szene zu überzeugen, denn mit ihrer selbstproduzierten CD-Veröffentlichung könnten die Jungs (und das Mädel am Bass) den Nerv dieses sich aus Aggressivität und Groove auszeichnenden Musikstils treffen, aber beurteilen muss das natürlich jeder Fan für sich selbst.
Wolfgang Volk (01.12.2002)