Abgeleitet von den Begriffen "Psycho" und "Aggressive" nennen SUBCUTANE ihren Stil "Psygressive" Metal, und diese Charakterisierung trifft die Stimmung und das Gesamtbild ihrer neuen CD Shadoworld, die sie nach der Trennung von WMMS in Eigenregie produziert haben, sehr gut auf den Kopf. Vor allem die Aggressivität der Songs ist nicht von schlechten Eltern, aber dabei lassen es SUBCUTANE eigentlich nie an Einfallsreichtum und Abwechslung fehlen, denn Shadoworld ist äußerst eigenständig und beinhaltet mehrere Einflüsse verschiedener Art. Zum einen wäre da jede Menge kraftvoller Power Metal, der zwischenzeitlich aber auch durch langsame Melodic- und Doom-Passagen aufgelockert wird, außerdem variiert das Tempo zwischen schnellem Uptempo und stampfenden Midtepmo. Bei My Requiem kommen sogar streckenweise leichte Erinnerungen an NEVERMORE auf, aber dennoch haben die Lübecker natürlich auch bei diesem Song einen eigenen Stil, der sich mit anderen Gruppen nicht verglichen lässt. Anzumerken ist aber auch, dass Shadoworld ein etwas gewöhnungsbedürftiges Album ist, dass nicht sofort ins Ohr geht sondern mehrere Anläufe benötigt, um sich ein abschließendes Urteil bilden zu können. Für einen potentiellen Interessenten wäre es empfehlenswert, wenn er Geduld und ein Faible für eigenständigen und harten Progressive Metal mitbringt, denn Freunden von softeren und eingängigeren Klängen dürfte SUBCUTANE weniger zusagen.
Wolfgang Volk (26.01.2002)