Einige von Euch werden vorliegende Scheibe bereits kennen, denn sie war vor einigen Jahren bereits unter Zizania Records erschienen. Jetzt ist das Ausnahme-Album unter neuer Flagge wiederveröffentlicht worden. An der Quadratur des Kreises haben sich schon jede Menge Leute versucht, und es hat nicht geklappt. Bei CDs soll es ja zumindest gelegentlich funktionieren, und mit TRIANGLE hat das holländische Zizania nun wohl erstmals eine realistische Chance, etwas mehr als nur einen Achtungserfolg zu landen. Schon 1993 gegründet, hat es eine Weile gedauert, bis das Debüt auf den Markt kam (zuvor gab es zwei Demos) aber so hatte man wenigstens genügend Zeit, seine Hausaufgaben zu machen - und das hat man auch getan. Die Musik der Band aus Rotterdam liegt zwischen progressive und symphonisch, es gibt wunderschöne ruhige Passagen, oft nur Piano und Gesang, man experimentiert aber auch mit Sound-Collagen und kriegt auch härtere und frickelge Passagen sauber über die Runden, und das alles, ohne daß der Hörer ständig nörgelt, das klingt doch genau wie diese oder jene Band. Eingefahrene Songstrukturen werden schon mal über Bord geworfen, trotzdem bleibt der Hörer bei der Stange, und das will schon etwas heißen, denn immerhin sind vier der sieben Songs länger als zehn Minuten. Man hat einen Sänger, der seinen Job beherrscht und während die Keys sich eher für einen kompakten Gesamtsound verantwortlich fühlen, gibt es immer wieder schöne Gitarrensoli. Kurz und bündiges Fazit: für mich eine ziemliche Überraschung und Grund genug, der Band ein großes Lob auszusprechen.
Renald Mienert (01.10.2001)