Deutschlands Progressive Metal Szene hat eine recht vielversprechende Nachwuchshoffnung, und zwar handelt es sich um die Formation PERGAMON aus München. Insgesamt sind die vier Nummern der CD-Eigenproduktion auf den ersten Blick relativ eingängig gehalten, aber bei näherem Zuhören kann man die spielerische Klasse der vier Jungs deutlich erkennen, denn was da teilweise abgeht, ist technisches Können auf verdammt hohem Niveau. Soft-Proggies sollten sich allerdings nicht zu früh freuen, denn PERGAMON gehen im Midtempo durchaus auch recht hart und vor allem gewöhnungsbedürftig zu Werke. Während der Opener Island Universe noch ziemlich leicht seinen Weg ins zuhörende Ohr findet (und mit einiger Fantasie auch ganz leichte DREAM THEATER Einflüsse offenbart), sind die drei weiteren Songs Cosmic Choir, Top Of Wisdom und Empty Personality absolut eigenständig und nicht mal ansatzweise mit einer anderen Gruppe zu vergleichen. Die Songs haben teilweise eine gewisse düstere Ausstrahlung (aber keineswegs im Gothic-Sinn) und erfordern ein „open mind", da sie wie bereits gesagt extrem eigenständig und ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind. Insgesamt wechseln sich desweiteren ruhige, atmosphärische Klänge mit verspielten Arrangements und eingeschobenen Frickelparts ab.
Wolfgang Volk (21.05.2001)