Eigentlich alles richtig gemacht und trotzdem nicht mit Lobeshymnen überhäuft. Woran liegt das? Naja, zunächst einmal sollte gesagt werden, dass die Wiederveröffentlichung von TWILIGHTs Eye For An Eye unter die Rubrik Progressive Metal fällt, die Scheibe sehr eigenständig ist und technisch im Prinzip nichts bemängelt werden kann. Andererseits hat sich nach dem Anhören des Albums kein bleibender Eindruck in den Gehörgängen des Zuhörers festgefressen, und auch nach mehrmaligem Durchhören kann man nicht sagen, welche Passagen einem denn besonders gefallen hätten, weil eben nichts überragendes dabei ist, an das man sich erinnern kann. Dabei ist Eye For An Eye nicht einmal extrem verfrickelt, sondern halbwegs zugänglich und nachvollziehbar (ohne dabei zu eingängig zu klingen). Schwer zu sagen, woran das liegt, aber es ist vermutlich der fehlende Wiedererkennungswert, der dem Album fehlt und der ungeheuer wichtig ist um sich von anderen Bands des Genres abzugrenzen. Und obwohl TWILIGHT wie bereits gesagt durchaus eigenständig sind, ragt keiner der Songs übermäßig aus dem Album heraus, sondern alles wirkt sehr kompakt und dicht. Selbstverständlich muss dieser Eindruck nicht generell für alle Progressive Metal Fans gelten, und es gibt mit Sicherheit auch genügend Leute, die auf Eye For An Eye abfahren, aber wer TWILIGHT nicht kennt, der sollte vor einem Kauf auf jeden Fall zuerst in die Scheibe hineinhören und sich sein eigenes Bild machen. Erhältlich ist Eye For An Eye über den Mailorderversand Rising Sun.
Wolfgang Volk (19.02.2001)