Im episch-bombastischen Spektralbereich des melodischen Speed'n'Hevy Metal ist die Formation SIGMA angesiedelt. Aus Deutschland oder Schweden kommen die Jungs nicht ... was bleibt denn da wohl übrig? Logisch, Schwermetall "made in Italy" ist wieder einmal das Motto der Stunde, und wie schon so vielen Landsleuten vor ihnen, ist SIGMA gleich mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum der Sprung in die Eliteklasse dieses Genres gelungen. Sowohl spielerisch als auch kompositorisch sitzt das Sextett felsenfest im Sattel und fegt in einem rasanten Husarenritt durch zwölf abwechslungsreich arrangierte Nummern, die keine Wünsche offen lassen und alles bieten, was gute Songs mit Rasse und Klasse dieser Musikrichtung brauchen: Power, eingängige Melodien, Geschwindigkeit, Dramatik und einen guten Sänger, der sich natürlich in den höheren Tonlagen pudelwohl fühlt. In Punkto Stilistik können SIGMA auch durchaus eigene Akzente setzen, aber wer unbedingt einen Vergleich als groben Anhaltspunkt braucht, der sei (mit Abstrichen) an LABYRINTH verwiesen. Als repräsentativer und guter Anspieltipp eignet sich durchweg jeder Song des Albums, ob nun der Uptempo-Opener Four Directions, die Epos-Nummer Guardians, die schöne Ballade Fading Memories oder sogar die Coverversion von Maniac. Keine Ahnung, ob es Sigma auch regulär in deutschen Plattenläden gibt, aber über diverse Mailorder Versande wie Hellion oder Rising Sun sollte das Teil vermutlich leicht zu bekommen sein. Und dieser Kauf lohnt sich auf alle Fälle, denn SIGMA liefern mit diesem Album einen echten Highlight des Jahres ab.
Wolfgang Volk (20.01.2001)