Grins ... 90er Jahre Black Metal Outfit trifft auf klassischen Thrash Metal der 80er. Zunächst kurz zur optischen Erscheinung: POWER aus Köln schminken sich wie Zombies, allerdings ist diese Darstellungsweise doch eher unangebracht, weil sie erstens ein bisschen albern ist, und zweitens kommen unwillkürlich Assoziationen zu Black Metal in den Sinn, was aber nicht der musikalischen Ausrichtung entspricht. Der Stil ist ganz klar 80s Thrash im Mid- und überwiegend Uptempo, wobei das Riffing am positivsten herausragt. Was das Songwriting betrifft, so muss man festhalten, dass die Jungs auf altbewährten Thrash Pfaden wandern und nicht unbedingt "innovativ" veranlagt sind. Ist ja auch okay, wenn die Songs geil sind, aber bei Power hält sich die Begeisterung ehrlich gesagt ein wenig in Grenzen - auch wenn die Tracks sicherlich nicht schlecht sind. "Nicht schlecht" bedeutet allerdings nicht zwangsläufig "gut". Es ist halt stinkgewöhnlicher Thrash, und was POWER auf Thrashblitz bieten, ist allerhöchstens Durchschnittsware. Stilistisch und hinsichtlich der Songtitel ist es zwar am Anfang noch "lustig", dass die Kölner alle Klischees ausreizen (Titel wie Death By Fire, Born Dead oder Thrashblitz sagen wohl genug), aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen, dass ähnliche Veröffentlichungen in den 80ern einfach mehr Flair hatten und besser gepasst haben. Zweifellos ist es schön, mit solcher Mucke mal wieder auf einen Nostalgietrip zu gehen, aber im Endeffekt holt man sich doch eher eine alte KREATOR Platte aus der Plattensammlung und hört sich sowas an. Fazit für POWER: Thrashblitz ist okay für Demo-Verhältnisse, aber für einen Deal langt das noch nicht. Wenn es andererseits nur um den Spaß an der Freud geht, dann kann man die CD mit Abstrichen empfehlen.
Wolfgang Volk (21.08.2004)