Recht interessanten aber auch gewöhnungsbedürftigen Black'n'Death Metal gibt es von der Berliner Formation IN MEMORIAM zu hören. Die vier Tracks der Eigenproduktion sind durchweg in Überlänge konzipiert (alle Stücke über sieben Minuten), und dementsprechend haben die Hauptstädter viele Ideen einfließen lassen. Meist ist das Ganze schneller Uptempo Black Metal, aber es gibt auch viele Breaks und Taktwechsel in Midtempo-Passagen, die fast schon progressiven Charakter haben. Allerdings leidet teilweise der Fluss der Songs ein bisschen, weil stellenweise einfach zu viele Ideen reingepackt worden sind (was der Band auf der anderen Seite aber einen gewissen Wiedererkennungswert verleiht). Schwachpunkt der Scheibe ist der Gesang, der das gute technische Niveau der Instrumente nicht mitgehen kann und dem man das Herkunftsland Deutschland doch ziemlich deutlich anhören kann. Insgesamt muss man Through The Tides als "mutiges" Album bezeichnen, denn nicht jeder typische Schwarzmetaller dürfte mit der Mucke etwas anfangen können, und klassische Metal-Fans ohne Black/Death Faible werden davon ohnehin nicht angesprochen.
Wolfgang Volk (11.01.2004)