1980 kann man getrost als das wichtigste Jahr in der Geschichte des Heavy Metal ansehen. IRON MAIDEN veröffentlichten ihr sensationelles Debüt und JUDAS PRIEST sorgten mit ihrem Megaseller
British Steel für den endgültigen Schub, der den Boom der NWoBHM auslöste. Aber gehen wir doch zunächst einmal ein paar Jährchen weiter zurück. Die eigentliche Entstehung des Musikstils Heavy Metal geht sicherlich auf die englische Metal-Legende BLACK SABBATH zurück, die erstmals 1970 mit ihrem selbstbetitelten Erstlingswerk für Aufsehen und Furore sorgte. Diesem Debüt folgten weitere erstklassige Platten, doch nach dem 1975 erschienenen
Sabbath Bloody Sabbath ging es leicht bergab mit dem Quartett aus Birmingham, obwohl auf jeder Scheibe zweifellos fantastische Klassiker wie
Never Say Die,
Symtom Of The Universe etc. vertreten waren. Vor allem die zwischenmenschlichen Probleme waren Ende der 70er dann aber letztendlich ausschlaggebend dafür, daß sich die Band trennte und mit
Live At Last ein fulminantes Abschlußalbum in Originalbesetzung ablieferte. Anschließend ging Sänger und Frontman Ozzy Osbourne getrennte Wege, während Tony Iommi und der Rest der Band den Sangesgott Ronnie James Dio (Ex-RAINBOW) rekrutierten und ihren phänomenalen Meilenstein
Heaven And Hell veröffentlichten. Aber auch Ozzy tat die Trennung gut, und so erschien im gleichen Jahr (1980) sein ultimativer Klassiker
Blizzard Of Oz, der auch heute noch als das beste Ozzy-Album aller Zeiten gilt. Wie kaum eine andere Platte repräsentiert
Blizzard Of Oz den Metal-Spirit der damaligen Zeit, als der Heavy Metal noch mehr war als "nur" Musik - es war vielmehr ein Lebensgefühl, daß unzählige junge Fans in seinem Bann zog und eine Botschaft verkündete: Laßt Euren Frust und Eure Wut raus, Rebellion gegen bestehende Gesellschafts- und Musik-Sparten war angesagt. Beim reinrassigen Heavy Metal kommt es auf das Feeling im Rahmen der jeweiligen Zeit an, und genau diesen Kern der Sache traf Ozzys Solodebüt auf den Punkt.
Blizzard Of Oz ist geprägt von ausgewogener, aggressiver Härte, verbunden mit den klassischen Metal-Harmonien, bei denen natürlich in erster Linie Ozzys markante Vocals im Vordergrund standen. Aber wie für den traditionellen Metal üblich war auch die herausragende Position an der Gitarre ungemein wichtig. Hier bewies Ozzy ein besonders feines Gespür für den richtigen Mann am richtigen Platz, und so präsentierte er den seinerzeit blutjungen Randy Rhodes an seiner Seite, der sich musikalisch perfekt einpaßte und den einzigartigen OZZY OSBOURNE Stil mit prägte. Mann erinnere sich nur an das fantastische Solo im Epilogue von
Mr. Crowley, das wohl zu den berühmtesten und besten Soli aller Zeiten zählt, weil es ganz einfach zum Feeling des Songs paßte wie der berühmte Arsch auf die Kloschüssel. Für viele ist
Mr. Crowley demzufolge der vielleicht beste Ozzy-Song überhaupt, aber auch noch weitere Kult-Stücke sind von
Blizzard Of Oz nicht wegzudenken, z. B.
I Don't Know,
Suicide Solution,
Revelation (Mother Earth) oder
Crazy Train, die allesamt auch heute noch - nach fast 20 Jahren! - zu den ultimativen Faves der Fans gehören. Auf die einzelnen Songs näher einzugehen oder sie gar irgendwie zu analysieren wäre totaler Quatsch. Diese Nummern sind einfach Metal-Geschichte und wenn man sich so manches Lied von heute anhört, trifft man immer wieder auf Ozzy-Einflüsse, die die gesamte Metal-Geschichte nun mal ausschlaggebend mitgeprägt haben. In diesem Sinne:
Long Live Ozzy. Und Randy, wherever you are -
Rest in Piece.