Ritchie Blackmore, Yngwie Malmsteen, Steve Vai ... eigentlich ist es nicht verwunderlich, daß der gute alte Graham Bonnet einen Gitarristen-Komplex hat. Aufgrund seiner jahrelangen Zusammenarbeit mit den eingangs genannten Saitenhexern war es also nicht unbedingt überraschend, daß er seine überragenden stimmlichen Qualitäten auch Chris Impellitteri und dessen gleichnamiger Band zur Verfügung stellte. Die Instrumentalversion von
Somewhere Over The Rainbow zeigt jedenfalls deutlich die Richtung an, in der sich das Debüt von IMPELLITTERI einordnen läßt.
Stand In Line tendiert stilistisch zu RAINBOWs
Down To Earth oder den frühen ALCATRAZZ-Veröffentlichungen, bei denen - welch Wunder - ebenfalls besagter Bonnet am Mikro stand und diesen Platten durch seine unglaublich ausdrucksstarken Vocals den letzten Schliff verlieh. Im Gegensatz zu Yngwie Malmsteen kann sich der junge Chris Impellitteri aber über weite Strecken zurücknehmen und muß nicht alle paar Sekunden durch ein pfeilschnelles Solo beweisen, was für ein toller Gitarrist er doch ist. Bei ihm kommen die Soli nur alle paar Minuten vor, und das ist oftmals songdienlicher als ununterbrochenes Fuddeln auf dem Griffbrett. Die legendäre RAINBOW-Ära wird durch die Coverversion von
Since You've Been Gone gewürdigt, wenn auch diese Version deutlich schwächer als das Original ausgefallen ist. Vorteilhaft ist allerdings, daß dieser Cover-Song härter und damit nicht so poppig wie die Blackmore-Version geworden ist. Vom Ausdruck wird das Original aber bei weitem nicht erreicht. Insgesamt hat sich IMPELLITTERI allerdings als würdiger RAINBOW/ALCATRAZZ-Nachfolger erwiesen, und das ist immerhin schwierig genug.