Im Frühjahr 1979 wurde das erste Album einer Band veröffentlicht, die man getrost als einen Meilenstein der deutschen Progressive Rock Geschichte bezeichnen darf: Mit
Adonis wurde die Stuttgarter Kultformation ANYONE'S DAUGHTER nun endlich käuflich im Plattenladen erwerbbar. Ihre eingefleischte Fangemeinde, die sie sich durch unzählige Liveauftritte längst erspielt hatten, ließen bereits das Debüt zu einem großen Erfolg werden, und SWF 3 sowie Südfunk Stuttgart, die beiden einzigen halbwegs erträglichen Radiosender seinerzeit im Ländle, orgelten die Musik der vier Schwaben bald rauf und runter - erstaunlich für eine Progressive-Rock-Band selbst zu jener Glanzzeit des Prog. In den nächsten Jahren wechselten ANYONE'S DAUGHTER zwar von englischen zu deutschen Lyrics - mit sehr poetischen und dabei zum Teil sehr ernsten Texten - ihren unverwechselbaren musikalischen Stil behielten sie jedoch bei. Verträumte, verspielte und phantasievolle Songs entführen den geneigten Hörer in eine bezaubernde Welt aus abwechslungsreichen Rhythmen, wunderschönen Melodien, ergreifenden Gitarren- und Keyboard-Soli sowie der unverwechselbaren Stimme von Harald Bareth. Für Progger, die tatsächlich noch nie etwas von ANYONE'S DAUGHTER gehört haben empfehle ich
Adonis als Einstieg (es warten dann noch 5 weitere Glanzlichter auf den, den diese Band erst mal gepackt hat). Wer neben Prog auch etwas für Kunst und Literatur übrig hat, der sollte sich
Piktors Verwandlungen nicht entgehen lassen - live mitgeschnitten (!!!) ist diese einzigartige CD ein ständiger Wechsel aus Harald Bareths verträumtem, gesprochenem Vortrag einer Geschichte nach Hermann Hesse und wunderschönen musikalischen Untermalungen. Kopfhörer auf und sich verzaubern lassen.