Hey ANGRA Fans, dieses Doppel-Classic-Review dürfte für Euch sehr interessant sein, denn auf
Soldiers Of Sunrise und
Theatre Of Fate trat erstmals Andre Mathos in Erscheinung, der mittlerweile bekanntermaßen mit ANGRA seine Brötchen verdient. Der Veröffentlichungszeitpunkt des Debüts datiert auf das Jahr 1987, und stilistisch wandelten VIPER damals noch ganz klar auf HELLOWEENs
Walls Of Jericho Pfaden, d.h. Speed Metal in seiner reinsten Form war angesagt. Trotz relativ schlechten Sounds begeisterte das Album durch einen naiven Charme, der mit der Geschwindigkeit der Scheibe einherging. Ansonsten braucht auf
Soldiers Of Sunrise eigentlich nicht unbedingt näher eingegangen zu werden; die Attribute "pfeilschnell", "begeisterungsfähig" und "ganz in der frühen HELLOWEEN Tradition verhaftet" sagen wohl alles. Mit
Theatre Of Fate erfolgte jedoch ein leichter Stilumbruch in Richtung ...
neue HELLOWEEN, sprich: HELLOWEEN zu
Keeper Of The Seven Keys Zeiten. Okay, das mag sich ja nun nicht unbedingt originell anhören, aber man darf schließlich auch nicht vergessen, daß außer SEPULTURA (die musikalisch eine völlig andere Schiene fuhren) keine brasilianische Band irgendwie bekannter war ... so gesehen ist die Folge des HELLOWEEN Stils durchaus verständlich, außerdem ist
Theatre Of Fate auch heute noch ein erstklassiges Melodic Metal Album, das immer noch ohne größere Abstriche zu den besten Metal Platten der damaligen Zeit zählt.. Auffällig ist neben der musikalischen Entwicklung auch die extreme Verbesserung von Andre, der auf
Soldiers Of Sunrise zunächst nur besserer Durchschnitt war und sich mit
Theatre Of Fate zu einem echten Klassesänger gemausert hat. Überragende Nummern des Albums sind
A Cry From The Edge und
Living For The Night, die nach wie vor selbst mit den stärksten ANGRA Songs mithalten können ... und was will was heißen! Als Resümee des Ganzen läßt sich also festhalten, daß VIPER damals schon die bei weitem beste brasilianische Band im Melodic Metal Sektor waren und es lohnt sich wirklich, einmal diesen musikalischen Trip in die Vergangenheit zu buchen, um dort auch die Wurzeln ANGRAs neu zu entdecken. Last not least noch eine Warnung zum Schluß: VIPER nannten sich später in VIPER BRAZIL um und änderten ihren Stil vollkommen. Diese Classic Reviews beziehen sich also ausschließlich auf die beiden genannten Platten und nicht auf die gesamte History von VIPER bzw. VIPER BRAZIL. P.S.: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, daß beide Scheiben vor geraumer Zeit auf einer einzigen CD wiederveröffentlicht worden sind, und diese CD kann man demzufolge wirklich weiter empfehlen.
11 Punkte (
Soldiers Of Sunrise)
13 Punkte (
Theatre Of Fate)