Spricht man heute von SLAYER, so wird im gleichen Atemzug
Reign In Blood genannt, die Thrash Scheibe schlechthin.
Hell Awaits, das Vorgängeralbum, fristet da leider etwas ein Schattendarsein; unverständlich und ungerechtfertigt, da
Hell Awaits vom Songmaterial her locker mithalten kann, und für die Entwicklung des Thrash Metals wesentlich wichtiger war.
Reign In Blood war der krönende Abschluss, ein Werk, das nicht mehr zu toppen ist und daher lediglich noch kopiert werden konnte (und auch oft genug kopiert wurde).
Hell Awais allerdings schlug in die noch in den Kinderschuhen steckende Thrash Bewegung ein wie die vielzitierte Bombe und ist meiner Meinung nach das wichtigste der 80er Thrash Bewegung. SLAYER bewiesen mit Songs wie
Crypts of Eternity, At Dawn They Sleep, Praise Of Death oder
Necrophiliac äußerst eindrucksvoll, daß Thrash Metal nicht nur dumpfes Geprügel sein muss - wobei die Prügelfraktion bei
Hell Awaits und
Hardening Of The Arteries voll auf ihre Kosten kommt. Die sieben vertretenen Songs sind gespickt mit Tempowechseln, Breaks und Riffs, aus denen manch andere Band mindestens doppelt so viele Songs gemacht hätte. Trotzdem verlieren SLAYER sich nie in Ihren Songs, trotz der Komplexität bleiben die Stücke nachvollziehbar, auch wenn fünf der Songs für SLAYER Verhältnisse ungewöhnlich lang sind. Der äußerst seltsame Sound verleiht
Hell Awaits eine düstere, morbide und angsteinflößende Atmosphäre - hört euch
At Dawn They Sleep und
Crypts Of Eternity an, und ihr wisst, was ich meine. Um zum Abschluss zu kommen (denn über
Hell Awaits könnte man noch seitenweise weiterschreiben): für Thrash Fans ein muss, alle anderen sollten die Platte zumindest kennen. Ein gottverdammter Geniestreich!