Zwei Dinge machten ARMORED SAINT im Underground bekannt: Zum einer Ruf, die beste Live Band in diesem Sonnensystem zu sein, und zum anderen die Tatsache, dass METALLICA John Bush gerne als Sänger gehabt hätten. Doch dieser lehnte ab, und der Rest ist Geschichte... Hört man sich
Delirios Nomad, die zweite Scheibe der Band aus LA an, so kann man nur sagen: Gut, dass John das Angebot von METALLICA nicht annahm, da sonst dieses Meisterwerk wohl niemals zustande gekommen wäre. ARMORED SAINT ist eine der wenigen amerikanischen Bands dieser Zeit, deren Sound noch größtenteils von der NWoBHM beeinflusst wurde und bei der dieser Einfluss auch klar herauszuhören ist. So sind die Songs meist im stampfenden Mid-Tempo gehalten und die Arrangements vom klassischen britischen Heavy Metal beeinflusst. Das herausragende an ARMORED SAINT sind allerdings das Gespür für Melodien, eine schier unbändige Power und Killerriffs, die nicht von dieser Welt sind - Attribute, die nur noch von den alten SAVATAGE übertroffen werden. Das beste Beispiel hierfür ist
Aftermath. Ein Wechselbad aus Riffgewitter und balladeskem Strophenteil, bei dem John Bush seine stimmlichen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellt. Dieser Song steht stellvertretend für ARMORED SAINT und gehört definitiv zum Besten, war damals von einer Metal Band aufgenommen wurde. Obwohl der Rest der Platte mit diesem Überstück nicht ganz mithalten kann, machen Songs wie
Nervous Man,
The Laugh,
In The Hole oder
You're Never Alone diese Scheibe zu einer herausragenden Veröffentlichung, die jeder zumindest einmal gehört haben soll.