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Spock's Beard - Feel Euphoria
Erscheinungsdatum: 30.06.2003
(InsideOut Music) 64,00 min

Nun ist es also da: das mit Hoffen und gleichzeitig Bangen erwartete siebte Studioalbum von SPOCK'S BEARD. Und die Frage aller Fragen war im Vorfeld, wie die Band den Ausstieg von Bandleader, Mastermind und Frontmann Neil Morse verkraften würde. Um diese Frage gleich zu Beginn dieses Reviews zu beantworten: die traurige Antwort lautet "schlecht"! Neil war bekanntlich Motor, Hirn und Herz der Gruppe, und dass solch ein Ausfall nicht ohne Folge bleiben würde, konnte man sich an fünf Fingern abzählen. Auf Feel Euphoria hat jetzt Nick D'Virgilio das Heft in die Hand genommen und übernimmt neben den Drums auch die Rolle des Sängers. Und da haben wir auch gleich den ersten Wermutstropfen zu vermelden: obwohl sich der gute Nick sicherlich redlich bemüht, kann er das charismatische Feeling von Neil nicht erreichen. Aber wie sieht es mit dem Songwriting und der Atmosphäre insgesamt betrachtet aus? Nicht viel besser, denn teilweise dümpeln die Songs auf Feel Euphoria relativ belanglos im 08/15 Stil vor sich hin und sind nicht viel mehr als oft gehörter Ami-Rock. Und ich rede hier ganz bewusst nicht von "Prog-Rock", denn über Strecken kann man das Album nicht mehr in diese Schublade einkategorisieren. Klar ... über ca. die Hälfte der Spielzeit zeigen die Jungs was sie draufhaben, und dann kann man auch wieder von Prog sprechen, aber diese Momente kommen leider zu kurz! Hinzu kommt, dass SPOCK'S BEARD auch fürchterlichen moderneren Anklängen nicht abgeneigt sind, was man beispielsweise an dem Titeltrack Feel Euphoria erkennen kann. Einen Song mit Überlänge gibt es, und zwar ist das A Guy Named Sid, der in sechs Teilpassagen unterteilt ist. Logischerweise ist das dann auch der progressivste und mit Sicherheit auch beste Track auf der Scheibe, aber selbst dieser kann an die alten Meilensteine der ersten drei Veröffentlichungen nicht herankommen, obwohl er als Highlight dafür sorgt, dass die Bewertung im Jester's News nicht allzu negativ ausfällt. Was bleibt ist die Angst vor der Zukunft. Wenn SPOCK'S BEARD den auf Feel Euphoria eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, dann ist es wohl bald vorbei mit einer Band, die in den letzten Jahren neuere Prog-Geschichte geschreiben hat.
6 Punkte - Wolfgang Volk (07.06.2003)

Playlist
1. Onomatapea
2. The bottom line
3. Feel euphoria
4. Shining star
5. East of eden, West of Memphis
6. Ghosts of autumn
7. A guy named Sid:Pt.I Intro
8. A guy named Sid:Pt.II Same old story
9. A guy named Sid:Pt.III You don't know
10. A guy named Sid:Pt. IV Judge
11. A guy named Sid:Pt. V Sid's boy choir
12. A guy named Sid:Pt.VI Change
13. Carry on
Weiteres zu Spock's Beard:

- Beware Of Darkness (CD-Check)

- Octane (CD-Check)

- Snow (CD-Check)

- The Kindness Of Strangers (CD-Check)

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- Konzeptalbum "Snow" (Bericht)

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