Nach dem letztjährigen Werk
The Sacred Talisman gehen die NOCTURNAL RITES nun mit
Afterlife in verändertem Line-Up in die nächste Runde. Der Weggang von Anders Zackrisson ändert zwar nichts Grundlegendes am Stil der Schweden - nach wie vor stehen die NOCTURNAL RITES für melodischen Speed'n Heavy Metal - aber dennoch macht sich ein Wechsel am vakanten Posten des Frontmanns natürlich immer bemerkbar. So auch im Fall von NOCTURNAL RITES, die mit Jonny Lindkvist den Nachfolger von Anders präsentieren, und wie der Vorgänger hat auch Jonny eine kraftvolle und klare Stimme, die in den höheren Lagen angesiedelt ist, aber diese neuen Vocals wirken auch um einiges rauher als früher, weshalb auch der Gesamtstand etwas härter wirkt als auf
The Sacred Talisman. Das musikalische Fundament ist wie bereits gesagt gleich geblieben, d.h. Gitarrenriffs und Vocals stehen im Vordergrund, Gitarre und Keyboards duellieren sich in rasanten Soli und die Gesangsmelodien gehen schnell ins Ohr. Was ein wenig negativ auffällt, ist die Schlagzeugarbeit, die durch permanenten Double Bass Einsatz ein kleines bißchen einfallslos wirkt, aber auf der anderen Seite soll das ja schließlich für Drive und Power sorgen, und das schaffen die NOCTURNAL RITES ohne Abstriche. Auffällig ist, daß
Afterlife insgesamt abwechslungsreicher klingt als der Vorgänger, was auch daran liegt, daß mit dem Tempo mehr variiert wird und mehr Breaks in die Songs eingebaut wurden (was den Fluß allerdings manchmal ein bißchen stört). Vergleichbar ist
Afterlife teilweise (bei den schnelleren Songs!) mit RIOT zu
Thundersteel Zeiten, wobei dies wirklich nur als ganz grober Anhaltspunkt gelten soll und keinesfalls für das gesamte Album zutrifft. Fazit: ein gutes Album, daß allen Melodic Metallern mit einem Faible für rauhere Grundtöne durchaus empfohlen werden kann.