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Nevermore - Dead Heart In A Dead World
Erscheinungsdatum: 13.09.2000
(Century Media) 56,47 min

Eines vorab – diese Platte ist schlichtweg ein echtes Brett und ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des kompromisslosen Power Metals! Sicher, NEVERMORE schreiben noch nie Songs, die sofort im Ohr hängen bleiben, allerdings sind ihre Stücke auch nicht so unübersichtlich wie eine IKEA-Bauanleitung ... man muss einer NEVERMORE-CD halt schlichtweg vier bis fünf Durchläufe geben, bevor sich einem die gesamte Vielfalt der Kompositionen erschließt. Und wo wir schon beim Thema Vielfalt sind – Dead Heart In A Dead World ist bei aller Genialität der vorangegangenen Scheiben das wohl abwechslungsreichste Album der bisherigen Bandgeschichte, weil Warrel Dane und seine Jungs hier wieder einen eindrucksvollen Bogen zwischen traditionellem Power Metal (stellenweise mit heftigen Thrash-Anleihen) und dem modernen Sound der späten 90er Jahre schlagen, ohne dass der Begriff "modern" hier als Beschimpfung gemeint ist. Im Gegenteil, NEVERMORE haben das mega-aggressive Feeling und die bedrohliche Härte der Vergangenheit perfekt zu einem neuen, modernen Stil transferiert, so dass man hier wirklich vom Power Metal der Moderne reden kann. Aber allein schon die bereits angesprochene Vielfalt der Songs lässt den Power Metaller mit den Ohren wackeln: während Nummern wie Narcosynthesis, We Disintegrate oder Evilution 169 extrem heavy und modern klingen, haben sich NEVERMORE im weiteren Verlauf der Scheibe an ihre älteren Stücke erinnert, so dass Insignificant oder Believe In Nothing durchaus auch vom EP-Meisterwerk In Memory hätten stammen können. Ultra-abgefahren ist die Coverversion von Sound Of Silence, die man nur aufgrund der Texte noch erkennen kann – die Mucke selbst wurde hier nämlich derart NEVERMORisiert (und auf brutalste Härte umgebaut), dass den Herrn SIMON & GARFUNKEL wohl das Trommelfell wegfliegen würde, wenn sie diese Version einmal zu Gehör bekommen. Auch ansonsten sind die typischen NEVERMORE Trademarks natürlich immer vorhanden, und so muss der geneigte Fan selbstverständlich nicht auf Warrels einzigartige Vocals verzichten, genauso wenig wie auf seine bizarren Lyrics, die einen Einblick in das eigenwillige Seelenleben des Herrn Dane gewähren, und auch nicht auf brachiale Riffgewitter, die gnadenlos hart alles wegpusten was sich ihnen in den Weg stellt. Fazit: ein typisches NEVERMORE Album – knallhart, komplex und einfach klasse.
14 Punkte - Wolfgang Volk (14.01.2001)

Playlist
1. Narcosynthesis
2. We Disintegrate
3. Inside Four Walls
4. Evolution 169
5. River Dragon Has Come
6. Heart Collector
7. Engines of Hate
8. Sound of Silence
9. Insignificant
10. Believe in Nothing
11. Dead Heart, in a Dead World
Weiteres zu Nevermore:

- Dreaming Neon Black (CD-Check)

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