Was ist das wichtigste beim lupenreinen Heavy Metal? Klare Sache – Feeling und Begeisterungsfähigkeit! Nach dem Sensationsdebüt
Glory To The Brave und dem schon etwas schwächeren Nachfolger
Legacy Of Kings müssen nun auch die schwedischen Symphatieträger HAMMERFALL eine Erfahrung machen, welche da heißt "
The Higher You Fly The Harder You Fall". Naja, wir wollen aber nun auch nicht übertreiben, denn von einem Fall kann beim dritten HAMMERFALL Album nicht die Rede sein – durchaus aber von einem Gewöhnungseffekt, null Überraschungsmomenten und deutlich weniger begeisterndes Feeling als je zuvor! Was heißt das nun konkret für
Renegade? Ganz einfach – die Scheibe ist ein gutes Metal Album ... mehr aber auch nicht, und ehrlich gesagt ist das für HAMMERFALL Verhältnisse eine kleine Enttäuschung. Okay, das es keine Überraschungen gibt war ja zu erwarten (das ist bei Bands wie RUNNING WILD schließlich auch so gut wie nie der Fall), aber dass die CD dermaßen gewöhnlich werden würde, ist schon eine Überraschung. Um jetzt nicht missverstanden zu werden –
Renegade ist glasklarer Heavy Metal im gleichen Stil wie die beiden Vorgänger, aber das Feeling, das vor allem das Debüt so ausgezeichnet hat, ist zu einem nicht unerheblichen Teil auf der Strecke geblieben. Sicher, die Jungs geben sich offenkundig alle Mühe, aber irgendwie wirkt das Ganze ausgelutscht und auch relativ kommerziell. Anscheinend haben sich HAMMERFALL gesagt "never change a winning team" und sind deshalb ihrem Stil bis ins i-Tüpfelchen treu geblieben, aber mal ganz ehrlich – wenn man nicht mal ein bisschen variiert, dann verliert vieles seinen Glanz und auch seine Begeisterungsfähigkeit, und das ist wie bereits gesagt bei
Renegade zu einem gewissen Teil durchaus der Fall. So kommt also unter dem Strich "nur" ein gutes aber sehr gewöhnliches Heavy Metal Album heraus, das man sich ein paar mal anhört und dann möglicherweise im Plattenschrank einstauben lässt, weil es einem schlicht und einfach nicht mehr allzuviel bringt.