Mit Infatuator legen SILENT FORCE das Nachfolgealbum zu ihrer letztjährigen Veröffentlichung The Empire Of Future vor, und obwohl auch neuere Melodic Metal Einflüsse deutlich erkennbar sind, tendiert die Scheibe auch zum traditionelleren Heavy Metal als es bei "typischen" Melodic Metal Gruppen meistens der Fall ist. Und das ist auch verdammt gut so, denn auf diese Weise wirken SILENT FORCE nicht ganz so glattgebügelt oder kommerzialisiert wie beispielsweise Bands á la STORMWIND und Konsorten. Dementsprechend klingen SILENT FORCE auch etwas härter, obwohl neben den altbewährten Metal-Charakteristiken auch Platz für Neo-Klassik-Bombast gelassen wird. Als Beispiele für ein Stück mit Bombast sei Promised Land genannt, während der Opener Fall Into Oblivion sogar leichte JUDAS PRIEST Anklänge aufweist (die PRIEST Vorlieben kommen übrigens auch bei der Coverversion von All Guns Blazing zum Vorschein). Auch wenn es auf dem Album meistens schneller zur Sache geht kann man hier nicht ausschließlich von reinem "Speed'n'Heavy Metal" sprechen, weil das Tempo der Scheibe manchmal abwechslungsreich variiert und nicht nur in Double Bass Orgien ausartet. Intelligent arrangiert und bravourös eingespielt besitzen die Songs eingängigen Ohrwurmcharakter und wissen mitzureißen, wobei anzumerken ist, dass SILENT FORCE außerdem eigenständig klingen. Im Vordergrund stehen selbstredend die Qualitäten der beiden Hauptakteure, sprich: die melodische und cleane Stimme D.C. Coopers sowie das virtuose Gitarrenspiel von Alex Beyrodt, der auf Infatuator genau wie schon auf dem Debütalbum The Empires Of Future sein Können eindrucksvoll unter Beweis stellen kann (im direkten Vergleich zu SINNER bietet SILENT FORCE dem guten Alex mehr Freiraum, daher gibt es wesentlich filigranere Soli und auch die Riffs sind wahrlich nicht von schlechten Eltern). Kurzum: ein Album aus dem melodischen Heavy Sektor, das man sicherlich weiterempfehlen kann.