Mit einer weiteren minimalen Namensänderung (von STIGMATA IV zu STYGMATA IV ... also nur das I gegen ein Y ausgetauscht) meldet sich eine Metal Formation aus unserem Nachbarland Österreich in der Szene zurück. Und die Tendenz der letzten Scheibe zu straighteren Strukturen setzt sich auf Phobia eindrucksvoll fort. Vom sperrigen und sehr gewöhnungsbedürftigen Progressive Metal des Erstlingswerks Solum Mentis ist nicht mehr allzu viel vorhanden, aber das ist im Fall von STYGMATA IV auch gut so, denn der Prog Metal des Debütalbums war nicht jedermanns Sache, weil der Fluss der Songs nicht immer rund war. Ganz anderes sieht das aber heutzutage aus – die Ösis spielen ungeheuer kraftvollen Heavy Metal mit Niveau, der durch die powervollen Vocals von Ausnahmesänger Ritchie Krenmaier dominiert wird, und der eine bärenstarke Ausstrahlung hat. Was auf dem letzten Output noch ein bisschen gefehlt hat (der berühmte Kick bzw. das „besondere Etwas") ist auf Phobia zweifelsohne vorhanden, und daher kann man bei dieser CD mit Sicherheit von der bislang besten Scheibe der Bandgeschichte sprechen. Zusätzlich zu den wohl stärksten Eigenkompositionen findet man auf Phobia auch Andrew Lloyd Webbers Overture in Verbindung mit Gethsame vom Jesus Christ Superstar Musical sowie eine Coverversion von IRON MAIDENs 22 Acacia Avenue, und „Hut ab" – da gibt's wirklich nix auszusetzen. Lange Rede - kurzer Sinn: wer auf kraftvollen Power Metal steht, der sollte in Phobia unbedingt mal reinhören. Eine der angenehmsten Überraschungen des laufenden Jahres!