Die personifizierte Durchschnittlichkeit gibt sich wieder seine infernalische Ehre, und wie schon das Debüt
Greatest Lovesongs 666 ist auch der aktuelle Nachfolger
Razorblade Romance ein Album für die Breite Masse geworden, die sich ganz gerne musikalisch "berieseln" läßt. "Düster-Rock mit viel Pop-Appeal" dürfte die wohl zutreffendste Beschreibung für HIM sein, doch im direkten Vergleich zum Erstlingswerk wirkt
Razorblade Romance noch leichter zugänglich und über weite Strecken auch cleaner, was besonders für den Gitarrensound und den Gesang gilt. Stilistisch hat sich aber im Großen und Ganzen nichts geändert ... nach wie vor setzt HIM auf eine Mischung aus Melancholie, Eingängigkeit und Gothic Pop-Rock, wobei diese Mixtur mal ruhiger, mal etwas düsterer und dann mal wieder treibend flott ausfallen kann. Den 4/4 Takt zu verlassen käme fast schon einer Blasphemie gleich, und so dudeln die Tracks locker und flüssig vor sich hin, ohne dabei jemandem größer weh zu tun aber auch ohne ein musikalisches Feuerwerk zu entfachen. Fazit: nicht gerade spottschlecht, aber auch nix besonderes ... am ehesten für Leute geeignet, die ihr Flaschenbier bevorzugt aus dem Glas trinken. P.S.: Für die unverschämt kurze Spielzeit setzt es wie üblich einen Punktabzug, weil eine Gesamtzeit unter 40 Minuten ganz einfach eine Unverschämtheit gegenüber den Fans ist, die schließlich genug Kohle für eine CD hinblättern müssen.