Hm, hm, hm ... schwierig, schwierig. Was hat man im Vorfeld der neuen DIO-CD nicht alles versprochen. "
Back to the roots" sollte es gehen, nach RAINBOW sollte es sogar klingen und natürlich sollte es ein absolutes Hammeralbum werden. Soviel vorab: nach RAINBOW klingt
Magica keinen Millimeter, ein Hammeralbum ist es ehrlich gesagt auch nicht geworden (wenn auch tausendmal besser als die letzten DIO Releases) und
back to the roots trifft zwar zu, aber auch das nicht in der Art, wie es sich die Fans vermutlich gewünscht haben. Aber immer schön der Reihe nach ... Mit Craig Goldy hat der Maestro des Heavy Metal einen alten Mitstreiter aus der
Dream Evil Zeit in seine Mannschaft zurückgeholt, dessen Gitarrenspiel erwartungsgemäß neben Ronnies sensationeller Stimme (die auch nach all den Jahren nichts von ihrer Klasse eingebüßt hat) im Vordergrund steht. Dummerweise hat schon
Dream Evil bewiesen, daß ein Goldy einen Vivian Campbell nie und nimmer ersetzen kann, genausowenig wie die anderen Gitarreros nach und vor ihm. Bleibt also als kleines Zwischenfazit festzuhalten, daß die Gitarrenarbeit okay ist - mehr aber auch nicht. Aber jetzt zum wichtigsten Aspekt: dem Songwriting bzw. dem Stil und der Klasse des Albums. Richtig ist, daß sich Ronnie auf
Magica einigen seiner Tugenden besinnt und insofern schon "
back to the roots" geht, auch wenn ein paar vereinzelte modernere Einflüsse vorhanden sind. Aber: DIO macht auf
Magica den Fehler, nicht ganz zu seinen Wurzeln zurückzukehren, als er zu den besten Metal Acts der Welt zählte (
Holy Diver und
The Last In Line).
Magica hingegen wirkt wie eine Mischung aus
Dream Evil und
Dehuminizer (BLACK SABBATH) sowie - wie bereits gesagt - einigen neuen DIO-Stilarten, die bei den Fans bekanntlich weniger gut ankamen. Weiterhin sollte an dieser Stelle erwähnt werden, daß überragende Uptempo-Kracher wie
Dont't Talk To Strangers oder
We Rock gänzlich fehlen.
Magica ist zum Großteil im gleichen Midtempo gehalten, was zum einen nicht übermäßig abwechslungsreich ist und zum anderen auf Dauer auch nicht gerade die
ganz große Begeisterung verursacht. Bislang hört sich dieses Review furchtbar schlecht an, aber eine Enttäuschung ist
Magica mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil - im Vergleich zu den vorangegangenen Veröffentlichungen ist diese Scheibe mit Sicherheit ein Riesenschritt nach vorne, weil die klassischen Metal Tugenden endlich wieder einmal neu entdeckt wurden und das Album ohne Zweifel eine enorme Ausstrahlung hat. Nichtsdestotrotz muß man ein Album aber auch mit den Highlights des jeweiligen Künstlers vergleichen dürfen, und im Vergleich mit Meilensteinen wie
Rainbow Rising,
Heaven And Hell,
Holy Diver oder
The Last In Line sieht
Magica immer noch relativ alt aus. Demzufolge bleibt in diesem Review der große Lobgesang (den andere, unkritischere Magazine vielleicht vom Stapel lassen) aus, und es bleibt zu bilanzieren:
Magica ist eine positive Wendung zum besseren, aber so
ganz richtig zündet die Scheibe noch nicht.