Wie schon bei ihrem sehr gelungenen Debütalbum The Dark Discovery beweist die schwedische Formation EVERGREY auch mit ihrem neuesten Werk Solitude Dominance Tragedy, daß sie mit Sicherheit zu den aufsehenerregendsten Newcomer Bands der Gegenwart zählt. Stilistisch läßt sich EVERGREY grob in die Schublade Progressive Power Metal einordnen, aber auch diese Beschreibung reicht eigentlich in keinster Weise aus, um der enormen Klasse der Band gerecht zu werden. Solitude Dominance Tragedy deckt vielmehr eine beeindruckende Bandbreite an Ausstrahlung, Spannung, Technik und kraftvoller Spielfreude ab. Beginnend bei den eher düsteren, gefühlvollen und balladesken Momenten bis hin zu Power Metal Kracher, fühlen sich EVERGREY überall zuhause und verstehen es dabei, den Hörer immer wieder mit exotischen Einflüssen, oder artfremden Instrumenten wie der Harfe bei Words Mean Nothing zu überraschen. Abwechslung wird also ganz groß geschrieben, und zusammen mit der herausragenden Gesangsleistung von Tom S. Englund (der teilweise ein bißchen an die guten alten OMEN erinnert) und dem sehr guten Sound kann man nur von einem hervorragenden Album reden. EVERGREY laden den Hörer zu einer Reise durch die dunklen, intensiven und spannungsgeladenen Seiten des Progressive Power Metals ein ... und die Buchung dieses Trips kann den Fans wärmstens empfohlen werden.
13 Punkte - Wolfgang Volk (12.02.2000)