Nach den beiden
Marriages Between Heaven And Hell meldet sich nun auch der Maestro des melodischen Heavy Metal, David DeFeis, mit einem Paukenschlag zurück. Beim allerersten Anhören von
Invictus werden einige Fans möglicherweise etwas enttäuscht sein, da das Album mit dem Titeltrack
Invictus ungewohnt aggressiv beginnt und man sich unwillkürlich fragt, ob das denn wirklich VIRGIN STEELE sind, die da in bester
Black, Wind, Fire And Steel Manier MANOWARartig loslegen. Auch Davids eigentlich unverkennbare Stimme erinnert eher an Eric Adams als an den Maestro selbst. Die typischen Charakteristika der DeFeis Vocals kristallisieren sich dann erstmals auf
Through Blood And Fire heraus, obwohl auch dieser Song noch teilweise nach MANOWAR klingt. Überrascht? Keine Angst, das große Plus und die Genialität von
Invictus liegt in der stetigen Hinführung zu einem echten VIRGIN STEELE Album, was zum erstenmal auf
Sword Of The Gods zu erkennen ist, bei dem Davids urtypische Handschrift und Gesangstil immer deutlicher werden. Einziges Manko an diesem schnellen und dennoch epischen Stück in VS-Tradition sind die langweiligen Double Bass Drums, die ohne jegliche Abwechslung durchholzen, und die Klasse dieses erstklassigen Liedes etwas schmälern. An dieser Stelle "kippt" das Album und der Rest ist wieder VIRGIN STEELE pur - die Essenz des Melodic Metal in Reinkultur! Einen passenderen Abschluß als
Veni, Vidi, Vici kann man sich denn auch nicht denken, weil dieses Monumentalwerk das Album auf den Punkt bringt:
Ich kam, ich sah, ich siegte. Stimmt, David! Mit
Invictus ist VIRGIN STEELE eine Platte gelungen, die hinsichtlich ihrer Klasse tatsächlich an
Noble Savage heranreicht, aber aufgrund des besonderen Aufbaus nicht mit diesem Klassiker verglichen werden kann, zumal sich VS auf
Invictus vielseitiger präsentieren als je zuvor. Und sobald man sich mit dem ersten Teil des Albums angefreundet hat (was spätestens nach dem vierten Anhören passieren wird), wird man nicht nur zufrieden, sondern sogar begeistert sein.