Nichts ist beständiger als der Wechsel ... uns so warten auch die Hannoveraner ROUGH SILK auf ihrem mittlerweile fünften Album mit einem Neuzugang in ihrem Line-Up auf. Nach dem Ausstieg von Jan Barnett hat man in Thomas Ludolphy einen neuen Sänger gefunden, der sich relativ gut in das Gesamtbild der Band einfügt und somit einen ordentlichen Ersatz für Jan abgibt. Musikalisch führt
Beyond The Sundown die auf
Mephisto begonnene Wende in melodisch-straightere Gefilde fort, womit wir auch schon bei der Klassifizierung der Platte wären.
Beyond The Sundown ist ein Melodic Hard Rock/Heavy Metal Album der etwas besseren Sorte und orientiert sich manchmal ein kleines bißchen an SAVATAGE, was aber wohl in erster Linie daran liegen mag, daß auch ROUGH SILK die Klänge eines Pianos anscheinend sehr mögen. Ansonsten hinkt dieser Vergleich allerdings um einiges, weil ROUGH SILK doch bei weitem nicht so bombastisch und druckvoll zu Werke gehen wie die amerikanischen Sympathieträger. Dominant sind gewohntermaßen die Gitarren und die Keyboards von Ferdy Doernberg und der eingängige Gesang von Ludolphy. Während die Basic-Riffs eher gewöhnlich und durchschnittlich ausgefallen sind, wissen vor allem die Refrains zu gefallen, die sofort ihren Weg in die Ohren ihrer Zuhörer finden. Überhaupt muß man sagen, daß die Tendenz in eingängigere Gefilde dem Gesamtsound sehr gut tut; progressiver strukturierte Nummern wie beispielsweise
Neutrophobia fallen hier eher negativ aus dem Rahmen, genauso wie fast schon poserhafte Stücke wie
Friends. Ein bißchen mehr Power wäre sicherlich wünschenswert gewesen, so aber ist das Album insgesamt lediglich als ordentlich zu bewerten.