Alle  A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  0-9    (insgesamt 1333)         [Das Punktesystem]
Roland Grapow - Kaleiddoscope
(Steamhammer/SPV) 56,35 min

Sowohl als Mitglied der Hamburger Formation HELLOWEEN als auch als Solokünstler konnte Roland Grapow in den vergangenen zehn Jahren wiederholt und nachhaltig unter Beweis stellen, wie groß seine Fähigkeiten als Instrumentalist und Komponist sind. Nach seinem 97er Solodebüt The Four Seasons Of Life präsentiert der Hansestädter nun sein zweites eigenes Album Kaleidoscope - ein Werk, daß die Melodic Metal Fangemeinde erneut interessiert aufhorchen lassen dürfte. Kaleidoscope unterscheidet sich vom Vorgängerwerk, das stark HELLOWEEN-beeinflußt war vor allem durch ein stilistisch spürbar breiter gefächertes Spektrum sowie eine größere Eigenständigkeit. Die elf Songs des Albums decken die gesamte Bandbreite zwischen griffigen Uptempo-Nummern (Reaching Higher, Walk On Fire), groovigen Rocksongs (Hidden Answer, Under The Same Sun) und ruhigen Balladen (A Heartbeat Away und Angel Face) ab. Der einzige Instrumentaltrack des Opus, ironischerweise Listen To The Lyrics betitelt, glänzt durch zahlreiche technische Feinheiten und sein intelligentes Arrangement. Abgerundet wird das Album durch kraftvolle Heavy Tracks wie Kaleidoscope oder The Hunger. Neben einer wahrhaft gelungenen Songauswahl präsentiert Grapow auf Kaleidoscope eine erlesene Kollektion namhafter Einzelkünstler, die Kenner der Szene mit der Zunge schnalzen läßt. Als Sänger konnte er den früheren LOUDNESS bzw. YNGWIE MALMSTEEN-Shouter Michael Vescera gewinnen. Ebenfalls in Diensten des schwedischen Flitzefingers stand einst auch Schlagzeuger Mike Terrana, der zwischenzeitlich mit AXEL RUDI PELL und den Newcomern METALIUM im Studio arbeitete bzw. mit GAMMA RAY auf der Bühne stand. Terrana gibt - zusammen mit Bassist Barry Sparks (u.a. MICHAEL SCHENKER GROUP) - den elf Songs einen unbändigen und angenehmen Groove. Zur momentanen Besetzung der Grapow-Band gehört auch Keyboarder Ferdy Doernberg, ansonsten Kopf und Songschreiber bei den Hannoveranern ROUGH SILK. Zusätzlich zu den musikalischen Beiträgen dieser fest involvierten Künstler trägt sich Keyboarder Jens Johansson (DIO, MALM-STEEN, STRATOVARIUS) mit zwei Soli bei Listen To The Lyrics und Reaching Higher ebenso in die Special Guests-Liste ein, wie Grapows Hund Tammy, der für Reaching Higher mit einem herzerweichenden Jaulen das Intro bestreitet ... cool und gelungen witzig. Resümee: ein abwechslungsreiches und durchweg gutes Melodic Metal Album, das zum reinhören mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden kann.
12 Punkte - Wolfgang Volk (11.09.1999)
Weiteres zu Roland Grapow:

- The Four Seasons Of Life (CD-Check)