Schön, daß es auch anno 1998 immer noch Bands gibt, auf die man sich verlassen kann. Zu diesen Bands zählt auch MOTÖRHEAD, denn mit
Snake Bite Love veröffentlicht die lebende R'n'R-Legende Lemmy, seines Zeichens Ex-Gitarren-Roadie von Jimi Hendrix sowie Basser und Frontmann von MOTÖRHEAD, sein nunmehr 19. offizielles Album (nicht berücksichtigt die unzähligen Best-Ofs und Maxis). MOTÖRHEAD gehört zu dieser Sparte Bands, die von Anfang bis heute ihre musikalischen Pfade nie verlassen haben, und so ist auch diese aktuelle MOTÖRHEAD-Scheibe - wie zu erwarten - ein dreckighartes Rock'n'Roll-Album geworden - und das ist auch gut so! Nach den letzten beiden Veröffentlichungen
Sacrifice und
Overnight Sensation ist man sogar noch etwas weiter zurück zu den Wurzeln gegangen. Mit
Love For Sale und
Dogs Of War hat man gleich zwei geile Rock'n'Roll-Nummern am Start, wobei letztere etwas an alte
Bomber-Zeiten erinnert. Stilistisch in die gleiche Kerbe schlägt dann auch der Titeltrack
Snake Bite Love. Bei
Take The Blame wird dann endlich der sprichwörtliche Knüppel aus den Sack geholt. Hier wartet MOTÖRHEAD dann aber auch gleich mit der ersten Überraschung auf: im Mittelteil kommen nämlich geile Hammond-Orgelklänge zum Einsatz - fantastisch. Mit
Dead And Grove setzen sie mit einer "Kiffer"-Halbballade noch einen drauf. Beim Song
Don't Lie To Me wird dann wieder so richtig rock'n'rolled. Etwas schwerfällig und leicht balladesk kommt
Joy The Labour daher, das eine sehr groovige Nummer geworden ist.
Screamer beschließt dann ein urtypisches MÖTÖRHEAD-Album. Fazit:
Trotz dieser Lobeshymne kann
Snake Bite Love natürlich Klassikern wie
Ace Of Spades oder
Bomber das Wasser nicht reichen; es ist aber letztendlich durchaus ein würdiges MOTÖRHEAD-Album geworden und zeigt, das Mitfünfziger Lemmy Kilmister noch lange nicht reif fürs Altersheim ist.