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Metal Church - Masterpeace
(Steamhammer/SPV) 53,53 min

Die Stunde der Wahrheit ist angebrochen ... schaffen es METAL CHURCH, mit ihrem aktuellen Reunion-Long-player Masterpeace nach über 10 Jahren an ihre beiden Klassiker Metal Church und The Dark anzuschließen? Nimmt man eben diese beiden Kult-Scheiben als Vergleichsanhaltspunkt, so lautet die Antwort: Nein! Die Trademarks, die früher den Begriff Power Metal überhaupt erst ins Leben gerufen haben, sind auf Masterpeace nur noch latent vorhanden, was vor allem daran liegt, daß die unbändige Energie und die rauhen Elemente, die METAL CHURCH früher ausgezeichnet haben, nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden sind wie man es von den beiden Erstlingswerken gewohnt war. Demzufolge geht es auf Masterpeace gemäßigter und "cleaner" zu, was wiederum dazu führt, daß man die positive, wütende Unbekümmertheit der Anfangstage oftmals vermißt ... lediglich das Gitarrenriffing ist als typisches METAL CHURCH Stilelement deutlich herauszuhören. Aber: Masterpeace kann und will auch gar nicht mit den beiden ersten Platten der Band verglichen werden, sondern soll eine neue Ära einläuten, bei der lediglich die Basis-Markenzeichen von METAL CHURCH übernommen wurden. Nimmt man dies als Maßstab der Bewertung, schneidet Masterpeace wesentlich besser ab als im direkten Vergleich zu Metal Church und The Dark, weil das Album im Prinzip die Weiterentwicklung im Laufe der Zeit widerspiegelt und damit auch ein bißchen reifer und ausgeklügelter klingt als die Power-Mucke der 80er Jahre. Eine gewisse Power ist natürlich nach wie vor da, aber nichtsdestotrotz hat das Feeling gelitten, und rein nüchtern betrachtet werden die meisten alten METAL CHURCH Fans beim ersten Anhören von Masterpeace enttäuscht sein. Auf der anderen Seite braucht dieses Album aber vermutlich seine Zeit, und wenn man erst einmal den instinktiv getätigten Vergleich zu den ersten beiden Platten aus dem Kopf hat (sofern dies überhaupt möglich ist), kann man möglicherweise auch Masterpeace größeren Gefallen abgewinnen. Wäre diese Scheibe von einem unbekannten Newcomer, so wäre diese Kritik mit Sicherheit positiver ausgefallen ... andererseits muß man eine Band aber auch an ihren Highlights messen dürfen, auch wenn dies im vorliegenden Fall vielleicht ein bißchen unfair ist.
8 Punkte - Wolfgang Volk (11.09.1999)
Weiteres zu Metal Church:

- Blessing In Disguise (Classic-Review)

- Metal Church (Classic-Review)

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