Seit Veröffentlichung ihrer Debüt-EP im Jahre 1982 sind MERCYFUL FATE fester Bestandteil der Metalszene und trotz zwischenzeitlicher Auflösung aus dieser nicht mehr wegzudenken. Unbestritten ist auch, daß die Band um King Diamond und Hank Shermann immer gute bis sehr gute Platten abgeliefert hat, auch wenn der Klassiker schlechthin -
Don't Break The Oath - nach der Reunion nicht mehr erreicht werden konnte. Mit ihrem mittlerweile sechsten Studiolongplayer gehen MERCYFUL FATE stilistisch zurück in Richtung
In The Shadows, aber auch Erinnerungen an die "guten, alten Zeiten" (
Melissa und
Don't Break The Oath) sind nicht von der Hand zu weisen. Jeder, der diese älteren Veröffentlichungen kennt, wird also nicht unbedingt überrascht sein, zu hören, daß
Dead Again somit wesentlich verschachtelter ausgefallen ist als der Vorgänger
Into The Unknown, der vermutlich das straighteste Album von MERCYFUL FATE ist. Doch je komplexer die Songstruktur, desto gewöhnungsbedürftiger ist in der Regel eine Platte, daher sollte man
Dead Again unbedingt öfters anhören, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet. Aber um es vorwegzunehmen: sobald man sich mit dem zugegebenermaßen schwer zugänglichen Material angefreundet hat, springt der Funke über und das Album zündet wie einst
In The Shadows, das ebenfalls hervorragendes Songmaterial beinhaltete, aber leider durch die katastrophale Schlagzeugarbeit abgewertet wurde. Diese Gefahr ist allerdings bereits seit
Time gebannt, als Snowy Shaw, bzw. dessen würdiger Nachfolger Bjarne T. Holm, die Positionen an der Schießbude übernommen haben. Auch der Ausstieg Michael Denners wurde gut weggesteckt, da man mit Mike Wead auch für diese wichtige Position einen adäquaten Erben gefunden hat. Im Prinzip ist also alles beim alten geblieben: MERCYFUL FATE sind ihrem individuellen Stil, der sie aufgrund der charismatischen Gitarrenarbeit und dem einzigartigen Gesang King Diamonds von anderen Bands unterscheidet, treu geblieben, und haben die erwartet gute Scheibe abgeliefert, die allerdings auch nicht ganz an
Don't Break The Oath herankommt.