Einen passenderen Titel als Break hätten ENCHANT für ihr neues Album kaum wählen können, denn mit dieser Veröffentlichung schwimmen sich die Musiker aus San Francisco ein bißchen frei aus dem bedeutungsschwangeren Bereich des reinen Progressive Rock/Metal. Mit Break sind sie heuer eher im anspruchsvollen Rock Bereich anzusiedeln, wobei auch hier die ein oder andere härtere Note nicht fehlen darf. Aber keine Angst, das soll nicht heißen, daß ENCHANT den progressiven Klängen völlig entsagt hätten. Songs wie beispielsweise My Enemy sind nach wie vor erstklassige Prog Songs auf technisch sehr hochstehenden Niveau und mit hervorragenden Arrangements. Hinzu kommt der atmosphärische Gesang von Ted Leonard, der gerade solchen Stücken das letzte i-Tüpfelchen verleiht. Allerdings sind diesmal auch einige tighte und geradlinigere Nummern vertreten, bei denen sich möglicherweise die Geister der Prog Fans scheiden werden. Generell tendiert Break noch mehr in Richtung Rock, wobei die diesmal erstklassige Produktion auch den härteren Klängen einen besseren Ausdruck verleiht. Auch wenn Songs wie The Lizard beim ersten Anhören ein wenig ungewohnt anmuten, sollte man der Scheibe durchaus ihre Chance geben, denn nach mehrmaligen Durchläufen gewöhnt man sich mehr und mehr auch an solche Lieder, die auf Wounded oder Time Lost in der Art nicht zu finden waren.
11 Punkte - Wolfgang Volk (08.11.1998)