Endlich mal wieder eine Progressive Metal Band aus dem Heimatland von McDonalds und Burger King, die nicht nach DREAM THEATER, QUEENSRYCHE oder FATES WARNING klingt. Was einem auf
Ocean Mind so alles an Einflüssen geboten wird, ist fast schon zuviel des Guten. Streckenweise recht eigenwillige Drum Beats und oftmalige Tempo- und Rythmuswechsel lassen das Album zunächst recht gewöhnungsbedürftig klingen. Oftmaliges Anhören ist unumgänglich, denn erst nach dem fünften oder sechsten Mal entzündet sich der Funke zum Feuer. Im Lavineneffekt gefällt einem dann die Scheibe von mal zu mal besser. Anspieltip ist der Titeltrack und Opener
Ocean Mind, der zwar komplex und anspruchsvoll, aber nicht zu verschachtelt ausgefallen ist. Der eingängige und schöne mehrstimmige Chorus sorgt hier für die nötige zwischenzeitliche Entspannung.
No Part Of This hingegen ist ziemlich abgefahren und mit modernen und experimentellen Sounds unterlegt, die beispielsweise auch FATES WARNING auf ihrem Opus
A Pleasant Shade Of Gray verwendet haben. Sänger Dwight Hill klingt relativ variabel und singt selbst für einen Progressive Metal Sänger in sehr hohen Tonlagen. Teilweise fehlt noch das nötige Volumen, aber das wird sicher im Laufe der Zeit auch noch kommen. Allgemein kann man nie sagen, was als nächstes kommen wird, denn die Breaks und Tempowechsel überraschen immer wieder. Manchmal wäre hierbei sogar etwas Mäßigung angebrachter. Wenn man das Album komplett angehört hat, ist so viel auf einen eingeströmt, daß man die Hälfte davon schon wieder vergessen hat. Deshalb, wie bereits gesagt, unbedingt öfters anhören. Wenn die Band in Puncto Songwriting noch etwas reift, stehen die Zeichen gut, daß DIVINE REGALE einmal „ganz oben" mitspielen können.