Mit ihrem nunmehr dritten Album
Faithless setzen CASKET die auf
Tomorrow begonnene Tendenz zu immer mehr softeren Melodien fort und dürften spätestens jetzt nicht mehr der Metal Szene zugeordnet werden. Aber auch mit Gothic hat die Band mittlerweile nichts mehr am Hut, da kaum noch melancholisch-atmosphärische Songs vertreten sind. Was bleibt also übrig? Im Prinzip muß man
Faithless als reines Rockalbum ansehen, bei dem neben eingängigen, kommerziellen Rocknummern auch jede Menge gefühlvolle Balladen vertreten sind, bei denen Karin Trapp glücklicherweise die Leadvocals nahezu im Alleingang übernommen hat. Leider kann Jörg Weber (guit.) seine Klappe aber auch mal wieder nicht halten und offenbart bei
Not Like You,
What For,
An Illusion und
Maybe seine nach wie vor grausamen gesanglichen Mängel, die er wohl nie und nimmer verbessern wird. Wie kann man
Faithless aber nun als ganzes bewerten? Die Antwort ist schwierig, denn als Band hat man es insofern schwer, als daß man an seinen bisherigen Veröffentlichungen gemessen wird ... aber die sind in Falle von CASKET mit dem aktuellen Release kaum noch vergleichbar. Insgesamt bleibt zu bilanzieren, daß sich CASKET mit
Faithless wohl gar zu sehr in die poppigen Gefilde des Kommerzes verirrt haben und den Bezug zu ihren dunkleren Wurzeln aufgegeben haben. Andererseits ist das Album ein nettes Melodic Rock Scheibchen geworden, das zwar nicht unter die Haut geht, aber alles in allem doch noch gelungen ist. Allerdings sollten speziell die älteren Fans mit Vorsicht an die Scheibe herangehen und den Silberling vor dem Kauf unbedingt zuerst einmal anchecken.