Den Neo Prog Rock-Fans SHADOWLAND vorzustellen hieße in etwas soviel, wie Weißwürste nach München zu bringen. Aber da es mit Sicherheit noch Fans gibt, welche die Band noch nicht kennen, will ich einmal die Gelegenheit nutzen, anläßlich des 1997er Re-Releases von
Ring Of Roses, das im Original bereits 1992 erschienen ist, die Musik der Engländer zu beschreiben. Um es vorweg zu nehmen: Nein, Vergleiche mit MARILLION, die nahezu jede Neo Prog Rock-Band über sich ergehen lassen muß, sind hier nicht angebracht, auch wenn die Keyboards streckenweise ein bißchen an Mark Kelly erinnern (also doch...). Im Gegensatz zu den späteren Veröffentlichungen gibt es auf
Ring Of Roses nicht so viele Takt- und Rythmuswechsel. Trotzdem kommt bei den überwiegend langen Liedern keine Langeweile auf, lediglich
Jigsaw hätte ein wenig kürzer ausfallen können. Trotz Eingängigkeit haben alle Songs eine gewisse innere Spannung, die der Band auch diese enorme Eigenständigkeit verleihen. Aber auch wenn die Fans mich jetzt kreuzigen wollen: Hauptkritikpunkt ist der Gesang von Clive Nolan, der zwar wirklich sehr schön, aber leider auch etwas zu brav ist. Peter Gabriel und Fish werden in Puncto Spannung wohl nie mehr erreicht werden. Ansonsten ist noch erwähnenswert, daß mit
Dorian Gray und
I, Judas zwei Bonustracks vertreten sind, die den Kauf der CD auch für Besitzer des Originals erwägenswert machen.