Mit seiner Poser-Vergangenheit bei POISON hat Ritchie Kotzen abgeschlossen, was auch sein Vorgänger-Soloalbum Change unter Beweis gestellt hat. Nichtsdestotrotz dürfte er bei den Metal-Fans mit seinem neuen Stil nach wie vor absolut kein Standing haben, denn die aktuelle musikalische Ausrichtung geht grob in Richtung Glenn Hughes, und tendiert somit eher zum bluesigen Rock/Hardrock, der auf die Breite Amerikanische Masse ausgelegt ist ... rockig mit vielen Blues-Einflüssen, eingängig, und bloß nicht zu hart. Also genau die Art von Rock, die auch bei amerikanischen Radiostationen ankommt und kommerziell verwertbar ist. Gähn, Schnarch ... wie oft läuft so ein Zeugs eigentlich tagtäglich im Radio rauf und runter? Keine Ahnung, aber das dürfte den Metal-Fans auch scheißegal sein. Die Mucke ist nicht zwangsläufig zum Kotzen (HaHa, was für ein geniales Wortspiel ... ist bestimmt erst fünf Millionen mal gemacht worden), aber interessieren tut's doch im Endeffekt kein Schwein (jedenfalls keines aus der Metalszene). Den Jester's Lesern, die entweder auf Progressive Music oder auf klassischen Heavy Metal stehen, wird Get Up - ähnlich wie Change - somit höchstwahrscheinlich lediglich am Arsch vorbeigehen, auch wenn es möglicherweise schlechtere Alben in dieser Musikrichtung gibt. Im direkten Vergleich zum Vorgängen wurde der Blues-Faktor weiter ausgebaut, was bei einem zuhörenden Schwermetaller aber höchstens zu erhöhter Angenervtheit führt.