Man kennt ihn als Keyboarder der Prog Metal Heroen von DREAM THEATER, und weiterhin wirkt er bei PLANET X sowie PLATYPUS mit. Die Rede ist natürlich von Derek Sherinian, der jetzt mit Inertia sein zweites Soloalbum unter eigenem Namen vorlegt. Die verschiedenen Line-Ups der Songs auf Inertia lesen sich wie ein "who is who" der internationalen Musikszene, aber auf der anderen Seite bleibt nach wie vor die Frage im Raum stehen, wie viel Sinn ein reines Instrumentalalbum denn nun wirklich macht. Nennen wir aber erst mal die Mitwirkenden neben Sherinian beim Namen, als da wären: Yngwie Malmsteen, Zakk Wylde (OZZY OSBOURNE), Steve Lukather & Simon Phillips (TOTO), Billy Sheehan (STEVE VAI) Al DiMeola und Tony Franklin von THE FIRM. Allesamt bekanntlich Ausnahmekönner ihres Fachs, aber um auf die Frage nach dem Sinn einer Instrumentalscheibe zurückzukommen: die Antwort darauf muss jeder Fan für sich selbst beantworten, aber die meisten Fans sind instrumentalen Alben gegenüber doch meistens recht skeptisch eingestellt. Und das zu Recht, denn in der Regel beweihräuchern sich die Musiker hier selbst, und wollen mit aller Gewalt zeigen wie gut sie doch sind. Und wenn's ganz dumm läuft, dann artet das Gefrickel oftmals in pure Angeberei aus, und mal ehrlich Leute ... das braucht doch kein Mensch. Gefummel, Gefrickel und Angeberei halten sich bei Inertia zum Glück in erträglichen Maßen, aber trotzdem werden stellenweise die Nerven von Nicht-Musikern extrem beansprucht. Die Songs auf Inertia sind heavy, technisch natürlich perfekt gespielt und wissen stellenweise auch zu gefallen. Trotzdem geht beim Nicht-Musiker während des Anhörens irgendwann das Licht aus, weil er schlicht und einfach keinen Bock mehr hat, sich ausschließlich Instrumentalgedudel reinzuziehen. Daher gilt als Fazit für DEREK SHERINIANs Inertia das gleiche, was im Prinzip für alle vergleichbare Scheiben gilt: lediglich geeignet für Musiker, die sich technisch was abgucken wollen.