Da Fabio Leone sich neben seiner Hauptband RHAPSODY auch verstärkt mit seinem Nebenprojekt VISION DIVINE beschäftigt, blieb leider keine Zeit mehr für sein drittes Standbein ATHENA, daher präsentiert das italienische Sextett mit Francesco Neretti nun einen neuen Frontmann, der sicherlich ganz gut ist, aber seinen Vorgänger nicht adäquat ersetzen kann. Aber sei's drum ... es ist schließlich die gesamte Mucke, die zählt, und die ist von ATHENA nach wie vor nicht von schlechten Eltern. Progressiv verspielte, eingeschobene Parts sucht man bei den "neuen" ATHENA aber größtenteils vergebens (einzige Ausnahme: das schwächere
Take My Life Away), und wer früher ein Fan der Band war, muss dies nicht zwangsläufig immer noch sein. Dafür könnten die Italiener aber möglicherweise andere Freunde gefunden haben, denn mit
Twilight Of Days schlagen die Jungs nun volle Kanne in die Schublade des melodischen Speed'n'Heavy Metal, wie man ihn (als ganz groben Vergleich) von ANGRA und/oder STRATOVARIUS her kennt. Dabei sind natürlich alle Tugenden vertreten, die bei dieser Musikrichtung einfach dabei sein müssen, nämlich Power, Geschwindigkeit, Midtempo-Kracher, catchy Riffs und ein Mitreiß-Gefühl beim Zuhören. Hier krachen die Schoten, aber das wohlgemerkt immer in melodischer Form, und wer schon immer auf diese Art von Musik gestanden hat, der kann auch bei
Twilight Of Days relativ beruhigt zugreifen, auch wenn ATHENA bei weitem noch nicht die Klasse von Bands wie STRATOVARIUS oder LABYRINTH erreichen.