Wie immer, wenn Melodic Death Metal auf dem Programm steht, denkt man an IN FLAMES, und mit
Clayman setzt die Band um Jesper Strömblad größtenteils an den Vorgängern
Whoracle und
Colony an, die bereits eine relativ große Abwanderung vom Todesmetall eingeleitet haben. IN FLAMES stehen schon längere Zeit eher für eine Mischung aus Death und extrem harten Heavy Metal, wobei der Death Faktor in erster Linie durch den Groll-Schrei-Gesang beibehalten wird. Aber auch cleane Passagen haben die Schweden in guter Manier auf Lager, wenngleich die Mucke nach wie vor beim besten Willen nichts für Weicheier ist. IN FLAMES sind ihrem Weg treu geblieben, aber auch modernere Stileinflüsse sind vereinzelt auszumachen, was wohl vor allem bei den jüngeren Kids gut ankommen dürfte. Das wiederum soll aber keinesfalls heißen, dass
Clayman eine Scheibe für VIVA2-Kiddies oder vergleichbare Deppen ist, sondern vielmehr dürfte das Album ein relativ breit gefächertes Publikum ansprechen. Zum einen die bereits genannten jüngeren Fans, aber auch ältere Schwermetaller, die für knallharte und dennoch harmonische Töne zu begeistern sind, könnte
Clayman durchaus zusagen. Tempomäßig wird mittlerweile noch mehr variiert als auf den Vorgängern, d.h. schnelle Nummern halten sich durchaus in etwa ein Gleichgewicht mit mittelschnellen Stücken, die meistens ziemlich abwechslungsreich komponiert sind (richtige Speed-Abgeh-Schratternummern sind allerdings kaum noch zu finden). Wer auf knüppelharten aber auch melodischen Metal mit Death-Touch steht, sollte in
Clayman – wie in alle anderen IN FLAMES Scheiben – also durchaus mal reinhören.