Dee Snider – ein Name, ein Mann und ein Synonym für eine der ganz großen Kultbands der 80er Jahre ... nämlich TWISTED SISTER. Nach seinem Bandprojekt WIDOWMAKER betritt Dee nun Solopfade und auf denen wandelt er durchaus im Schatten der Übertreten Schwestern der guten alten Zeit. Das Ganze hat nur einen Haken: TWISTED SISTER waren schlicht und einfach cool, aber an einen solchen Status kann DEE SNIDER leider null komma null anschließen ... auch wenn es nicht unbedingt totaler Stuss ist, was er auf
Never Wear The Bastards Let You Down da vom Stapel lässt. Es ist vielmehr reinrassiger Rock'n'Metal, der gradlinig abgeht und einen leicht provokativen Touch hat – ganz wie TWISTED SISTER früher – aber das Feeling der guten alten Zeit kann Snider leider nicht mehr erreichen. Was früher funny und kultig rüberkam ist heute nur noch Durchschnittsmetall wie man ihn schon oft gehört hat und der einen nicht mehr unbedingt vom Hocker reißt. Klar, Songs wie
Desperado fetzen rockig-flockig vor sich hin, aber ist das wirklich alles, was ein Fan von einem so großen Namen wie DEE SNIDER erwarten kann? Sorry, nein, ein bisschen mehr darf's denn schon sein. Kein Mensch erwartet (oder will) ein perfektes und glattgebügeltes Metal Album, aber das Feeling macht bei dieser Art von Mucke nun mal den wichtigsten Teil aus, und wie bereits gesagt lässt dieses erhoffte Gefühl ziemlich zu wünschen übrig. Somit ist
Never Wear The Bastards Let You Down demzufolge auch "nur" ein mittelmäßiges Album geworden, das man zwar mit einigen Abstrichen und ein zugedrücktem Auge weiterempfehlen kann, aber wer nicht unbedingt ein fanatischer Snider Fan ist, der sollte zumindest vorsichtig an die Scheibe rangehen und sie vor einem Kauf unbedingt erst anchecken.