Glücklich ist der Mensch, dessen Geldbeutel-Inhalt so üppig ist wie das Ego des schwedischen Meistergitarristen Yngwie J. Malmsteen ... Mensch Yngwie, irgendwann mußt du doch auch mal kapieren, daß Weniger manchmal Mehr ist. Und diese Erkenntnis scheint langsam aber sicher wieder durchzusickern, denn das neueste Malmsteen-Werk
Alchemy ist ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, und diese Richtung tendiert "back to the roots", namentlich zurück in die
Trilogy- und
Odyssey-Phase, als Malmsteen sich teilweise noch zurückhalten konnte und sein zweifellos beeindruckendes Können songdienlich in die "Band" eingebracht hat. Und genau das ist auf
Alchemy endlich mal wieder über weite Strecken der Fall, wenngleich die typischen Fuddeleien nach wie vor teilweise zu aufdringlich im Vordergrund stehen und die Kompositionen als solche leiden lassen. Aber wie bereits gesagt: endlich ordnet sich Malmsteen wieder größtenteils den jeweiligen Songs unter und gibt nicht andauernd mit seinen überragenden Fähigkeiten an. Das wiederum eröffnet auch Sänger Mark Boals die Möglichkeit, seine stimmlichen Qualitäten auszuspielen, und die sind nun wirklich nicht von schlechten Eltern (nach Jeff Scott Soto der zweitbeste Malmsteen-Sänger). Musikalisch ist wie üblich der typische Malmsteen-Stil Trumpf, und der besteht bekanntlich aus melodiösem, überwiegend schnellem Heavy Metal, der extrem Gitarren- und Gesangsorientliert ist. Fazit: eine sehr erfreuliche Entwicklung, was zur Folge hat, daß
Alchemy nach
Marching Out und
Trilogy das drittbeste RISING FORCE Album ist (das fast ausschließlich instrumentale Debüt mal außer acht gelassen).