„Nicht übel", dachte ich während den ersten 10 Minuten schwermütig-schleppendem Doom-Metal-Hörgenuss. Aber irgendwie dachte ich mir dann nach einer Weile, dass JACK FROST das mit dem "schleppendem Groove" möglicherweise doch eine Spur zu wörtlich genommen haben, denn irgendwie hatte ich plötzlich den Eindruck, als bewege sich die Mucke nicht von der Stelle. Irgendwie alles das gleiche, und nach einer Weile wird's doch recht öde ... Wenn ich beim Anhören einer Platte diesen Eindruck habe, ist das meist ein Zeichen, dass diese Musikrichtung nicht 100% mein Ding ist, denn in einem solchen Fall klingt zwangsläufig alles gleich, und ich muss beim Besprechen dann höllisch aufpassen, objektiv-fair zu bleiben und meinen subjektiven Widerwillen wenig bis gar nicht durchsickern zu lassen. Nur, bei JACK FROST habe ich das Problem, dass die Muckenrichtung als solches eigentlich durchaus mein Fall ist - es muss also doch irgendwie auch an der Platte liegen, dass ich nicht vor Begeisterung, sondern allenfalls vor gelangweilter Trägheit vom Hocker zu kippen drohe. Aber ich muss trotzdem gestehen, dass das Teil wirklich deutlich mehr als bloßer Durchschnitt ist - sagen wir mal, ein Mitteldaumen, der 58,4683645 Grad nach oben tendiert. Ich möchte das finstere Scheibchen des-halb allen, die noch die passende klangliche Untermalung für ihre Frühjahrs-Depression suchen, wärmstens äh eiskältestens and Herz legen - die Songs sind so schleppend-düster-träge, dass man mit ihnen nicht mal den nötigen Schwung findet, um sich 'nen schönen Strick zu suchen. Der ideale Soundtrack für stumpfes Brüten in wütendem Weltschmerz. Anspieltipp: Das Cover California Dreamin' - so pechschwarz und krankhaft depressiv, dass man sich am liebsten in die Fluten des Pazifik stürzen möchte, um sich vom nächstbesten Hai zerfetzen zu lassen.