Den meisten Lesern dürfte John Wetton aufgrund seiner Zeiten bei KING CRIMSON, U.K. und ASIA bekannt sein, doch Vorsicht: mit diesen Bands hat Johns neuestes Solowerk
Arkangel nichts gemein. Mit dieser Produktion löst sich Wetton vielmehr endgültig von seiner Vergangenheit, ohne dabei allerdings die Charakteristika seines Gesangs aufzugeben. Herausgekommen ist ein ruhiges und eingängiges Rockalbum, das zwar nicht gerade schlecht ist, aber den Zuhörer auch nicht mitreißen kann. Alles in allem ist das Songmaterial zu flach und auch die akustischen Teile, bei denen sich John sehr darum bemüht, Gefühle durch orchestralen Aufwand zu vermitteln, fördern eher den Schlaftrieb anstatt ihm entgegenzuwirken. So plätschern die Songs auch im weiteren Verlauf des Anhörens belanglos vor sich hin und nachdem man irgendwann einmal aufgewacht ist und bemerkt hat, daß die CD vorbei ist, stellt man fest, daß nichts hängengeblieben ist. Ein altes Sprichwort besagt: "Schuster, bleib bei deinen Leisten". Diesen Spruch hätte Wetton besser befolgt, denn eines bewirkt
Arkangel auf jeden Fall: es verursacht einen Nostalgietrip und sorgt dafür, daß man sich wieder einmal
Asia oder
Red reinzieht. Aber ob das Sinn und Zweck des Albums ist...?