Nicht viel Neues, aber dafür altbekannt Gutes gibt es von Piet Sielcks IRON SAVIOR zu vermelden.
Interlude, das neueste IRON SAVIOR Album, besteht aus 5 Live Songs (aufgenommen auf dem Wacken Open Air), 4 neuen Stücken und einer Coverversion des göttlichen JUDAS PRIEST Klassikers
Desert Plains; weiterhin gibt es einen Multimedia Teil, der eigentlich auf jedem schnellen PC laufen sollte. Aber immer schön der Reihe nach: die Live-Songs vom IRON SAVIOR Debüt kommen live genauso gut, begeisternd und powervoll rüber wie auf Platte ... wer beispielsweise auf GAMMA RAY steht, wird hier also voll auf seine Kosten kommen. Ähnliches, aber nicht hundertprozentig dasselbe, gilt für die neuen Studioaufnahmen, die in etwa am letzten Output
Unification anschließen, aber dennoch anders klingen als der gewohnte Speed Metal von Sielck, Hansen & Co. Auf
Contortions Of Time,
Touching The Rainbow,
Stonecold und
The Hatchet Of War legen IRON SAVIOR wesentlich mehr Wert auf Eigenständigkeit und haben sich dementsprechend vom GAMMA RAY Vorbild ziemlich gelöst. Natürlich ist es immer noch Melodic Metal, aber bei diesen Songs wurde gut mit dem Tempo variiert, es wurden atmosphärische Intros eingebaut und generell ging man etwas langsamer zu Werke (Ausnahme:
The Hatchet Of War), obwohl Piets typische Handschrift nach wie vor jederzeit erkennbar ist. Sogar die
Desert Plains-Coverversion ist gut gelungen, weil sie fast hundertprozentig am Original aufgehängt ist - die Stimme eines Rob Halford ist allerdings niemals auch nur annähernd zu erreichen. Last not least ein paar Worte zum Multimedia Teil: leider ist die Bedienung via Maus äußerst merkwürdig, um nicht zu sagen: unübersichtlich, ausgefallen. Es gibt ein paar Fotos der Band zu sehen, die Story von IRON SAVIORs Atlantis Interpretation ist abgedruckt und natürlich sind die einzelnen Songs (ohne Videoclips!) abspielbar. Naja, nette Spielerei, aber darauf hätte man auch verzichten können. Alles in allem aber eine gewohnt gute Scheibe, welche die Melodic Metal Herzen treffen sollte.