Zwar stammen GOOSE-FLESH auch aus Schweden, aber mit Melodic Metal à la NOCTURNAL RITES oder klassischem Heavy Metal Marke HAMMERFALL haben diese Skandinavier herzlich wenig am Hut. Auf Chemical Garden ist vielmehr ein "fetter" Metalsound im Gewand der 90er Jahre angesagt, der voll in die Fresse geht. Beschrieben werden kann diese Art von Musik am besten als moderner Schwermetall à la CROWBAR oder den neueren PRO-PAIN, dem man allerdings auch abgefahrene Strukturen like MESHUGGAH beigefügt hat. Also ein äußerst modernes Album, bei dem man weniger Wert auf Feingefühl oder Melodien gelegt hat, sondern sich mehr auf einen fetten Groove konzentriert, der wiederum eher jüngere Fans ansprechen dürfte. Die Gesamtbewertung dieses Album fällt insofern schwer, als daß sich an dieser Scheibe die Geister mit Sicherheit scheiden werden. Jungs-pundies ohne ausgeprägte VIVA-Abneigung sollten das Teil einmal anchecken, Traditionalisten und Melodic Metal Fans ist eher abzu-raten. Nichtsdestotrotz sollte man fairerweise zugeben, daß es gerade bei dieser Musikrichtung weitaus schlechtere Bands gibt und technisch haben die Jungs auch einiges auf dem Kasten, wenngleich man natürlich beim besten Willen nicht von Filigran-Künstlern reden kann. Reine Geschmacks-sache also, die allerdings die Mehrzahl der Jester's News Leser nicht ansprechen wird.
7 Punkte - Wolfgang Volk (10.06.1999)