Eigentlich ist nichts für die deutsche Gruppe CHINCHILLA uncharakteristischer als der Name, denn mit diesem kleinen, possierlichen Nager hat der traditionelle Heavy Metal des Quintetts nun überhaupt nichts gemeinsam. Wie bereits angeklungen bewegen sich CHINCHILLA musikalisch auf den traditionellen Pfaden des klassischen Heavy Metals, und hierbei macht die Band ihre Sache in jeder Hinsicht verdammt gut. Bodenständig, melodisch und abwechslungsreich heavy sind 12 Songs auf
Horrorscope vertreten, die obligatorisch die Bandbreite von schnellen Uptempo-Nummern (z.B.
Hill Of Secret oder
Heaven Or Hell) über Midtempo-Stamper (beispielsweise
Reborn Of God) bis hin zu schönen Balladen (
How The Children Dance) abdecken. Phänomenal ist die Wandlungsfähigkeit von Thomas Laasch's Stimme, die sich mal ein klein wenig nach Geoff Tate, mal ein bißchen nach Klaus Meine (
How The Children Dance) und dann wieder nach David Coverdale (z.B. auf
King For A Day) anhört, wobei der eigene Charakter aber jederzeit erkennbar ist. Vertonungstechnisch, sprich: musikalisch, gibt es an
Horrorscope auch herzlich wenig auszusetzen - die Jungs verstehen ihr Handwerk und erledigen dieses souverän und ohne Probleme. Einziger Knackpunkt ist der, daß das Album stilistisch vielleicht ein bißchen ausgelutscht (im Sinne von "altbacken") klingt, aber auf der anderen Seite: ist das nicht genau das, was wir als Heavy Fans hören wollen? Fazit: ein wirklich feines Heavy Metal Scheibchen, das zwar ein wenig innovativer hätte sein können, aber alles in allem trotzdem empfehlenswert ist.