Werk 80 heißt das Überraschungsprojekt, mit dem eine der eigenwilligsten Metal Bands Deutschlands, ATROCITY, aufwartet. Das Album beinhaltet ausschließlich Cover-Versionen von 80er Jahren Pop-Klassikern, und ist als Hommage an eben diese Zeit anzusehen. Obwohl der Charakter und Spirit der Originale nicht völlig verzerrt wird, ist es ATROCITY gelungen, auch ihren eigenen Stil einzubringen, was vor allem für die unverkennbare Gitarrenarbeit gilt. Außerdem wird die Band von Gastsängerin Liv Kristine Espenaes von THEATRE OF TRAGEDY unterstützt, deren sehr schöne Stimme die Atmosphäre der gefühlvolleren Songs unterstreicht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Wild Boys, Don't Go) sind nahezu alle Cover-Versionen recht gelungen, wobei Der Mussolini schon in der Original-Version absolute Scheiße war. Vor allem für Sänger Alexander Krull bedeutete dieses Projekt Schwerstarbeit, da man die Originalstimmen von Sängern wie David Bowie oder Marc Almond doch immer im Hinterkopf hat. Aber alle Achtung, dem guten Alex ist es zumindest teilweise gelungen, an die Originale heranzukommen. Und wo dies nicht möglich war (Marc Almond, Annie Lennox), hat er halt seinem eigenen Stil freien Lauf gelassen, oder hat auf technische Mittel zurückgegriffen. Wer auf einem Nostalgietrip seine Pop-Faves wie DURAN DURAN, SOFT CELL, TEARS FOR FEARS, OMD, DAVID BOWIE u.v.m. in neuem Gewand wiederentdecken will, kann hier zugreifen. Auf eine Punktvergabe wird jedoch verzichtet, da es sich um ein reines Coverprojekt, und nicht um ein "reguläres" Album handelt.
Ohne Bewertung
Wolfgang Volk (04.12.1997)