Oha, sieh mal einer an - ANATHEMA gibt es auch noch! Und wenn ich mir ihr neuestes Werk so anhöre, frage ich mich unwillkürlich, ob diese Band denn zu recht in den letzten neun Jahren komplett an mir vorbeigedümpelt ist. Ich kannte bisher nur den Song
Sleepless von der Peaceville-Compilation
No Peace At All (ist ja inzwischen auch schon ein paar Jährchen her ...). Der hatte mir zwar voll und ganz zugesagt, aber irgendwie hab ich mir dann doch nie eine komplette CD geholt. Möglicherweise hab ich da was verpaßt, denn was ich da auf ANATHEMAs fünften Album
Judgement so zu hören bekomme, ist ganz und gar nicht von schlechten Eltern. Metal-Freaks sollten allerdings besser weghören, denn ich würde das Teilchen am ehesten noch in die Sparte "melancholischdüsterer Rock" einordnen. Getragen und depressiv säuseln die Songs jedenfalls durch mein Wohnzimmer, so daß ich sicherheitshalber schon mal den Balkon zumache, um nicht in die Versuchung zu kommen, mich von der Musik mitgerissen gleich mal von selbigem runterzustürzen. Für mich sind ANATHEMA die persönliche Überraschung des Monats - aus dem einfachen Grund, daß ich sie offenbar neun Jahre lang irrtümlicherweise in die völlig falsche Schublade gesteckt habe. Anspieltip: das ruhige
Make It Right, oder das noch viel ruhigere
One Last Goodbye. Daß es aber auch mal etwas (!) heftiger zur Sache gehen kann, zeigt der abwechslungsreiche Titelsong
Judgement.